MSV Eisleben MSV Eisleben: Erfahrung und Jugend

Eisleben - Manchmal geht alles ganz schnell. Das Foto ist gemacht, die Gespräche geführt. Und eine Stunde später kommt der Anruf. „Wir vermelden Sebastian Dell als dritten Neuzugang“, so Steffen Hildebrandt, Vizepräsident des MSV Eisleben Montagabend am Telefon.
Aktuell meldet der MSV Eisleben drei Neuzugänge: Thomas Prengel (30 Jahre, Abwehr, von Edelweiß Arnstedt), Sebastian Dell (31, Mittelfeld, Eintracht Lüttchendorf) und Philipp Böttger (20, Mittelfeld, SV Romonta 90 Stedten). Verlassen haben den Verein Christian Lemmnitz-Thenee (26, Angriff, zu Wacker Helbra), Kevin Gebhardt (24, Angriff, Lok Aschersleben) und Philipp Plato (27, Mittelfeld, zu TSV Schwarz-Weiß Zscherben). Das erste Testspiel steigt am Dienstag, 14 Juli, 18.30 Uhr, bei Rot-Weiß Großörner, Aufsteiger zur Landesklasse 4.
Gerade noch hatte Frank Pfefferle, Trainer des Landesligisten, sinniert. „Haben sie ihn gesehen? Haben sie mal geguckt, wie groß er ist? “ Ja, Thomas Prengel misst 1,90 Meter. Und damit ist die Aufgabe klar umrissen. „Er soll unserer Abwehr mehr Stabilität verleihen“, sagt Pfefferle zum Neuzugang aus Arnstedt. Denn der MSV hat zwar in der abgelaufenen Saison der Landesklasse 4 satte 98 Treffer erzielt, aber auch 37 kassiert. „Da sind also noch Reserven“, sagt Pfefferle. Mit der Mannschaft kehrt er jetzt dahin zurück, wo die Erste bis 2011 schon einmal spielte - in die Landesliga Süd. Vier Jahre hat der MSV Anlauf genommen, war Zweiter hinter Brachstedt, Dritter nach Dölau und Hettstedt, voriges Jahr dann erneut Zweiter. Dieses mal hinter Eintracht Lüttchendorf.
„Das war ein langer Weg und wir haben uns das hart erarbeitet. Aber nicht nur den Aufstieg, sondern auch Anerkennung und Vertrauen“, so Vizepräsident Michael Büscher. Und der Verein setze weiter auf den Nachwuchs. „Andere machen es sich da einfacher“, so Büscher. Aber gerade am Beispiel Philipp Baierl werde deutlich, wie man sich als junger Bursche durchbeißen können. Ein anderer junger Bursche, der jetzt beim MSV spielt, heißt auch Philipp, Philipp Böttger. Am Montag hat er seinen 20. Geburtstag gefeiert. Und, Experten wissen sofort etwas mit den Namen anzufangen, er kommt von Romonta Stedten. „Ich habe dort in allen Nachwuchsmannschaften und auch bei den Männern gespielt. Ich möchte jetzt mal was Neues ausprobieren“, sagt er zum Wechsel.
Doch während der flinke Mittelfeldmann das Angriffsspiel ankurbeln soll, kommt Prengel eine andere Aufgabe zu. Wie er Fußball und Einsätze als Polizist unter einen Hut bringen will, erklärt er so. „Ich hoffe, dass der Spielplan dementsprechend gestaltet ist und sich da nicht allzu viel überschneidet.“ Trainer Frank Pfefferle sagt: „Wir haben ja noch mehr Polizisten im Team. Da hat das bisher auch ganz gut funktioniert.“ Und formuliert anschließend das Saisonziel. „Wir wollen uns als Aufsteiger in der Landesliga etablieren.“ Was das in der möglichen Rangfolge bedeutet, lässt er offen. Nur so viel: „Wir haben ja einige Spiele der Landesliga in der vorigen Saison gesehen. Ich denke, wir können durchaus ganz gut mithalten.“
Die Grundlagen für die lange Saison werden von Freitag bis Sonntag in Dresden gelegt. Dort beziehen die Eisleber ein Trainingslager. Warum gerade in Dresden? „Weil wir dort ideale Bedingungen vorfinden“, so Pfefferle. Die Unterkunft liege unmittelbar neben dem Sportgelände mit Rasenplatz, Kunstrasen, Laufbahn und Tennisplätzen. Laufbahn, das ist so etwas wie das Stichwort für Sebastian Dell, den am späten Montagabend verkündeten dritten Neuzugang. Seine Qualitäten sind aus den Zeiten bei Wacker Helbra, 1. FC Romonta Amsdorf, Eintracht Emseloh und zuletzt Eintracht Lüttchendorf hinlänglich bekannt. Eine davon: Wo Dell den Rasen betritt, macht im Laufe der 90 Minuten früher oder später jeder Grashalm mit den Sollen seiner Schuhe Bekanntschaft. Das könnte zumindest ein Erfolgsrezept in der Landesliga sein: Unbedingte Einsatzbereitschaft. Und: „Wir sind eine eingespielte Truppe. Deswegen ist mir vor der Saison nicht bange“, so Pfefferle vor dem Trainingsstart. (mz)