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Berühmtes Berliner Mini-Schwein Mini-Schwein kein Haustier mehr: Shade jetzt in Ahlsdorf zu Hause

Von Fabian Wagener 18.09.2018, 18:19
Hausschwein Shade begutachtet Pferde auf der Summerhill Ranch.
Hausschwein Shade begutachtet Pferde auf der Summerhill Ranch. dpa-Zentralbild

Ahlsdorf - Shade tapst über eine Wiese, vorbei an einem Misthaufen. Das gefleckte Schwein schnüffelt an einem Stück Rasen, wackelt mit dem Schwanz, dann futtert es los. Es sieht so aus, als würde es Shade durchaus munden. „Sie hat sich schon gut eingelebt“, sagt Anne Paternoga.

Seit wenigen Tagen lebt Shade, ein Minnesota-Minischwein, auf der Summerhill-Ranch in Ahlsdorf, den die 32-jährige Paternoga gemeinsam mit Freunden betreibt. Und eigentlich, so könnte man meinen, ist das alles keine große Nachricht wert. Schließlich ist Shade dort lange nicht das erste Tier, auf dem Gelände tummeln sich Schweine, Ziegen, Hühner, Katzen und Kaninchen. „Wir sind eine Art Gnadenhof für Tiere, die woanders nicht mehr gewollt sind oder nicht mehr gehalten werden können“, sagt Paternoga.

Und doch ist bei Neuzugang Shade vieles anders. Der Grund: Das Mini-Schwein ist prominent. Es war schon im Fernsehen und der Zeitung - und hat etliche Follower auf Instagram.

Vor allem in Berlin hat es die dreijährige Shade zu einiger Bekanntheit gebracht. Dort lebte sie bei zwei jungen Männern, mitten in der Stadt. Das erregte Aufmerksamkeit, zumal man das Hausschwein auch in Berliner Parks und der Tram antreffen konnte. Und sogar in Restaurants der Hauptstadt. „Shade ist in Berlin eine echte Berühmtheit“, sagt Paternoga.

Wieso aber ging es für das Mini-Schwein nun ausgerechnet nach Ahlsdorf? Von der Metropole raus aufs Land?

Die vormaligen Besitzer, erläutert Paternoga, ziehen um nach Barcelona. Sie hätten auf Facebook gefragt, ob es jemanden gebe, bei dem Shade leben könne. „Ich habe geantwortet - mit großer Klappe“, sagt die 32-Jährige und lacht. „Ich schrieb, dass es Zeit wird, dass Shade zu ihren Artgenossen kommt und wieder Schwein sein kann.“

Diese forsche Art nahm man Anne Paternoga jedoch nicht krumm. Ganz im Gegenteil. Benjamin Hartmann, einer der beiden Besitzer von Shade, meldete sich bei Paternoga, die ihm anschließend Fotos von dem beschaulichen Hof in Ahlsdorf schickte. „Er war total begeistert“, sagt sie. Und er habe sich auf seinen Roller geschwungen und sei bei Regen von Berlin ins Mansfelder Land gefahren, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Noch am selben Abend war die Sache dann klar: Shade zieht nach Ahlsdorf.

Vor rund zwei Wochen stand der Umzug an. Mit einem Kleintransporter ging es in die neue Heimat. Mit dabei: ein Kamerateam. „Dass das solche Wellen schlägt, hätte ich nicht gedacht“, sagt Paternoga.

Berliner Mini-Schwein Shade lebt jetzt in Ahlsdorf: So geht es der Sau auf dem Hof

Eingewöhnt hat sich das mittlerweile rund 80 Kilogramm schwere Tier offenbar bereits gut. Am Anfang habe es noch kleinere Rivalitäten mit einem anderen Schwein gegeben, das war aber rasch vorbei, berichtet Paternoga.

Es sei schön, dass sich Shade auf dem Hof frei bewegen könne, sie habe sogar schon einen Freund gefunden, ein Hängebauchschwein namens Bacon. Und einen Lieblingsplatz habe sie inzwischen auch: die Schlammkuhle hinter dem Zaun.

Wird Shade also nun zu einem ganz normalen Mini-Schwein? Nicht ganz. Auf der Internetplattform Instagram sollen weiter Bilder von ihr hochgeladen werden. Damit ihre Fans auch wissen, wie es ihr geht. So weit weg vom Trubel der Hauptstadt. (mz)