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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Allstedter bejubeln Sieg im Kreispokal

Von RALF KANDEL 15.06.2013, 19:38
Die Fußballer des SV Allstedt bejubeln ihren Triumph im Krombacher-Kreispokal Mansfeld-Südharz.
Die Fußballer des SV Allstedt bejubeln ihren Triumph im Krombacher-Kreispokal Mansfeld-Südharz. RALF KANDEL Lizenz

BLANKENHEIM/MZ - Gegen 17.45 Uhr war es so weit: Der Jubel der Spieler und Fans des SV Allstedt brachte den altehrwürdigen Blankenheimer Berg zum Wackeln. Sekundenbruchteile zuvor hatte Allstedts Torhüter Michael Walther den entscheidenden Treffer beim Elfmeterschießen gelandet. Der Kreisoberligist entschied das Endspiel im Krombacher Kreispokal Mansfeld-Südharz gegen Eintracht Lüttchendorf 10:9 für sich. Wenige Meter entfernt von den entfesselten Allstedtern lagen die Spieler von Eintracht Lüttchendorf. Fassungslos, am Boden zerstört. Auf dem Spielfeld lagen die Emotionen blank.

Die Spieler beider Mannschaften waren vor mehr als 500 Zuschauern die Hauptakteure in einem Finale, das wohl das dramatischste und spannendste Endspiel in der Geschichte des Kreispokals hierzulande war. „Das war einfach nur geil“, traf Denny Hoffmann, Spieler beim VfB Sangerhausen und Augenzeuge des Pokal-Krimis, den Nagel auf den Kopf.

Rote Karte für Siedel

Nicht einmal drei Minuten waren gespielt, da schlugen die Emotionen das erste Mal hoch. Nach einem katastrophalen Patzer von Allstedts Keeper Michael Walther traf Peter Schlieder zum 1:0 für die Eintracht. Nur eine Viertelstunde war Allstedts Keeper der Buhmann. Dann wurde der Routinier zum Helden. Er parierte einen Elfmeter von Eric Reichenbach in großem Stil.

Kaum hatten sich die Emotionen gelegt, da brannte es schon wieder. Der Lüttchendorfer Tino Schreier sah nach einem Gerangel mit Allstedts Enrico Siedel die rote Karte. Davor und danach spielten beide Teams mit offenem Visier, die Folge waren eine Vielzahl von Chancen.

Es dauerte dann aber bis zur 72. Minute, ehe die Zuschauer das zweite Tor im Spiel zu sehen bekamen. Und was für eins! Allstedts Kapitän Danny Albrecht nagelte den Ball aus gut 25 Metern in den Winkel des Lüttchendorfer Gehäuses. Ein absolutes Traumtor. Nach 78 Minuten ließ Hannes Böhme mit einem ebenso unhaltbaren Knaller das 2:1 folgen. Nach 83 Minuten war die zahlenmäßige Überlegenheit der Allstedter dahin. André Petermann flog mit Rot. Bis in die 94. Minute verteidigten die Allstedter ihren Vorsprung, dann traf Daniel Rein ins eigene Tor.

Denkwürdiges Elfmeterschießen

So ging es in die Verlängerung. Nach einem erneuten Patzer von Walther war Peter Schlieder zur Stelle und sorgte für das 3:2 für Lüttchendorf (107.). Doch wieder kam Allstedt zurück. Diesmal war es Alexander Lucks, der nach 113 Minuten ausglich. Die letzte bemerkenswerte Aktion der Nachspielzeit war eine rote Karte, die sich der Allstedter Danny Albrecht in der 118. Minute einhandelte.

Die ganze Dramatik der 120 Minuten wurde dann in einem Elfmeterschießen getoppt, das allen Beteiligten wohl ewig in Erinnerung bleibt. Sage und schreibe neun Schützen jeder Mannschaft schritten an den Punkt, ehe die Entscheidung fiel. Michael Walther parierte den Elfmeter seines Lüttchendorfer Gegenübers Jens Brandl, schnappte sich daraufhin die Kugel und traf zu dem 10:9. Der Wahnsinn in Blankenheim hatte ein Ende.

Im Finale des Kreispokals der Frauen triumphierte Cupverteidiger Wolferode (grün).
Im Finale des Kreispokals der Frauen triumphierte Cupverteidiger Wolferode (grün).
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