Landkreis Mansfeld-Südharz Landkreis Mansfeld-Südharz: Sparkasse schließt Filialen

Sangerhausen - Die Sparkasse Mansfeld-Südharz strafft ihre Strukturen und wird Mitte des Jahres sieben ihrer 23 Filialen zusammenlegen beziehungsweise schließen. Das kündigte Sparkassenvorstand Hans Ullrich Weiss am Freitag auf der Bilanzpressekonferenz an. Im Gegenzug will das Geldhaus sein Beratungsangebot an den verbleibenden Standorten ausbauen.
Diese Filialen sind von Veränderungen betroffen:
Stolberg: Die Filiale wird mit der in Rottleberode zusammengelegt, der Geldautomat bleibt.
Berga: Filiale wird geschlossen, Selbstbedienungstechnik bleibt.
Oberröblingen: Die Filiale wird geschlossen. Künftig kommt der Sparkassenbus alle zwei Wochen in den Ortsteil.
Sangerhausen, Othaler Weg: Die Filiale wird geschlossen.
Großörner: Filiale wird geschlossen. Künftig kommt zweimal wöchentlich der Sparkassenbus.
Sandersleben: Zusammenlegung mit der Filiale in Hettstedt. Selbstbedienungstechnik bleibt. (Quelle: Sparkasse)
Das Personal werde nicht entlassen, sondern wechsle in benachbarte Filialen. „Wir sind bei dieser Schließungswelle bewusst nicht vorneweg gegangen, sondern haben erst ein tragfähiges Modell erarbeitet“, sagte Weiss mit dem Hinweis auf entsprechende Aktivitäten anderer Banken und Sparkassen. An sechs der ehemaligen Filialstandorte soll den Kunden künftig nur noch Selbstbedienungstechnik beziehungsweise die mobile Filiale zweimal in der Woche zur Verfügung stehen. Weiss begründete den Schritt mit einem veränderten Kundenverhalten, rückläufigen Bevölkerungszahlen und einer angespannten Marktsituation. „Es wird keiner klatschen, aber wir haben versucht, dass sich die Veränderungen so verträglich wie möglich gestalten“, sagte Vorstandsmitglied Michael Näher. Das Internet und die digitale Kommunikationstechnik würden immer stärker für den Zahlungsverkehr und andere Finanzdienstleistungen genutzt, hieß es. Das bestätigten Analysen der sparkasseneigenen Internetfiliale.
Trotz eines teils in den Negativbereich tendierenden Zinsniveaus auf den Kapitalmärkten und der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank zog der Vorstand ein positives Fazit. Nach Abzug der Steuern von 4,4 Millionen Euro wies die Sparkasse 2015 einen Gewinn von rund einer Million Euro aus, analog zu 2014. Die Summe der Wertberichtigungen, darin enthalten sind unter anderem die Kreditausfälle, lag im vergangenen Jahr bei 1,8 Millionen Euro. Damit bewege man sich im Rahmen der Zielvorgaben.
Mit Blick auf das Geschäft konstatierte Näher, dass sich der Trend von langfristigen zu täglich fälligen Geldanlagen fortsetze. Die Kunden wollten flexibel bleiben. Insgesamt belaufen sich die Kundeneinlagen bei der Sparkasse Mansfeld-Südharz auf 1,1 Milliarden Euro. Ferner habe das Haus Zuwächse im Kreditgeschäft von fünf Prozent zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr hat die Sparkasse - wie bereits angekündigt - Personal abgebaut. Von ehemals 335 Beschäftigten sank die Zahl auf 300. Dabei sei es nicht zu Entlassungen gekommen, vielmehr habe man die Fluktuation genutzt und freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt. (mz)