Landesmeisterschaft Landesmeisterschaft: Koch-Azubi Tom Monty Berthold holt sich Silbermedaille am Herd

Stolberg - „Ich habe mitgezittert, es war spannend und aufregend“, gesteht Heiko Leßmann, der im Stolberger Naturresort Schindelbruch als Sales- und Marketingmanager tätig ist. Denn er hat Koch-Azubi Tom Monty Berthold mit zur Landesjugendmeisterschaft der gastgewerblichen Berufe begleitet.
Umso größer war die Freude: In Magdeburg hat der 20-Jährige erneut mit seinem Vier-Gänge-Menü den Geschmack der Jury getroffen und den zweiten Platz belegt. Anfang März hatte er schon den Regionalausscheid im Süden Sachsen-Anhalts gewonnen.
Anspruchsvoller Theorie-Teil des Wettbewerbs
„Das Feeling war ganz cool“, sagt der 20-jährige Hettstedter über die zwei Wettbewerbstage im Maritim-Hotel in Magdeburg. Im Vergleich zum Regionalausscheid sei der theoretische Teil, der am ersten Tag zu absolvieren war, um einiges anspruchsvoller gewesen.
Am zweiten Tag ähnelte die Aufgabe dem Regionalwettbewerb, erzählt Berthold. „Wir haben einen Korb mit den verschiedensten Waren bekommen, aus denen wir ein Vier-Gänge-Menü zuzubereiten hatten.“ Dafür habe er insgesamt ungefähr fünf Stunden Zeit gehabt. Statt aber etwas zuzubereiten, was sonst in der Hotelküche auf der Speisekarte steht, habe er „ganz spontan“ entschieden, was er zubereitet.
Koch-Azubi Berthold muss Jury mit Vier-Gänge-Menü überzeugen
Also gab es als Vorspeise eine Terrine vom Saibling im Noriblattmantel und eine Mousse von Limanda (einem Plattfisch) auf Zitronenjoghurt. Danach folgte als Suppe eine Perlhuhn-consommé, also eine klare Suppe, mit einem Pistazienchip. Der Hauptgang bestand aus Roastbeef mit einer Nusskruste, dazu gab es ein Urkarotten-Kartoffelpüree und Schwarzwurzelgemüse.
Als Dessert beschloss eine Kreation aus Schokoladenkuchen, Mousse und Parfait von weißer Schokolade auf Karamellsoße das Menü. „Für den jeweils passenden Wein war die Restaurantfachfrau zuständig“, verrät Berthold.
Im Gastgewerbe-Wettbewerb sind Ideen gefragt
Während wohl manch andere Azubis im dritten Ausbildungsjahr arg ins Schwitzen gekommen wäre, fand der Hettstedter: „Alles machbar.“ Die Suppe zuzubereiten, räumt er ein, war am schwierigsten. Auch habe er einige Rohstoffe wie beispielsweise das Limandafilet bisher noch nicht gekannt oder verarbeitet, aber das sei kein Problem gewesen.
„Da sind Ideen gefragt.“ Und die hatte er offensichtlich. Ein Parfait exakt in Kugelform zu bringen, sei übrigens einfach, lacht er: „Die Masse wird in eine Silokonform gespritzt und gefrostet.“ Eine Anregung, die vielleicht nachzuahmen lohnt.
Teilnahme am Gastro-Wettbewerb ist wichtige Erfahrung für Koch-Azubi Berthold
Für den 20-jährigen Azubi, sagt Heiko Leßmann, sei es eine schöne Veranstaltung und tolle Erfahrung gewesen. Denn er habe eine Wettbewerbssituation erlebt, die ihm bei den bevorstehenden Prüfungen zum Abschluss der Ausbildung sicher nutze. Berthold habe eine fantastische Leistung gezeigt und nur hauchdünn den Sieg verpasst.
Wobei zu berücksichtigen sei, dass der 20-Jährige dank seiner sehr guten Noten das zweite Ausbildungsjahr sogar übersprungen hatte.
Schon bald werden die beiden Erstplatzierten des Wettbewerbs ins Trainingslager des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Sachsen-Anhalt eingeladen, sagt Leßmann. Dort stünden Trainer zur Verfügung, um die beiden Azubis auf die Deutschen Meisterschaften vorzubereiten - allerdings kann nur ein Teilnehmer hinfahren. (mz)