Der Wecke bleibt stummt Kita "Storchennest" in Blankenheim: Regina Rothe geht in den Ruhestand

Blankenheim - Am Freitag klingelte der Wecker ein letztes Mal für Regina Rothe in der Gewissheit, dass sie aufstehen und zur Arbeit gehen muss. „Ich konnte kaum schlafen“, gab die Erzieherin der Kita „Storchennest“ in Blankenheim zu, denn der vergangene Freitag war ihr letzter Arbeitstag. Für die 63-Jährige beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt.
„Ich freue mich irgendwie darauf, aber natürlich werden mir meine Kolleginnen und die Kinder sehr fehlen“, sagt sie. Ihr ganzes Berufsleben widmete sich Regina Rothe der Betreuung und Erziehung der Jüngsten. Von 1974 bis 1977 studierte sie an der Fachhochschule in Merseburg und schloss das Studium als Krippenerzieherin ab.
Emotionale Verabschiedung von Regina Rothe
Bis zur Wende arbeitete sie in diesem Beruf und machte zusätzlich 1991 eine Ausbildung als Erzieherin. „Ich hatte ein erfülltes Berufsleben“, meint die Neu-Rentnerin, die in der Kita geschätzt und geachtet wurde. Kathrin Ottilie, die Leiterin der Einrichtung, betonte bei der Verabschiedung, dass Regina Rothe eine loyale und zuverlässige Kollegin war, auf die man sich immer verlassen konnte.
Auch schätzten die Kolleginnen das freundschaftliche Verhältnis zu ihr, „denn nur gemeinsam können wir beispielsweise so die Corona-Pandemie meistern“. Überhaupt ist die Arbeitsatmosphäre in der Kita „Storchennest“ eine sehr enge und vertraute, denn „wir ziehen alle gemeinsam an einem Strang“, hebt Kathrin Ottilie hervor. Und genau aus diesen Gründen war die Verabschiedung von Regina Rothe auch sehr emotional.
„Wenn ich gebraucht werde, helfe ich natürlich immer aus“
„Das endgültige Aus meiner Berufslaufbahn ist schon etwas traurig“, gesteht die Klosterröderin, aber dennoch freut sie sich auch auf die Zeit, die kommen wird. Wie genau ihr neuer Tagesablauf in der Zukunft ausschauen wird, weiß die Erzieherin noch nicht genau. Aber sie freut sich jetzt auf ihre Familie, insbesondere auf ihre vier Enkelkinder, die sie dann „in vollen Zügen genießen möchte.“
So fiebert sie bereits dem Ende der Pandemie entgegen, denn ihren Enkel aus Braunschweig hat sie aufgrund der Kontakt-Beschränkungen seit Weihnachten nicht mehr gesehen. Ebenso freut sie sich auf die kommende gemeinsame Zeit mit ihrem Mann Hans-Joachim, mit dem sie seit 42 Jahren verheiratet ist. Und auch um ihre Mutter, die 92 Jahre ist, möchte sie sich dann noch intensiver kümmern. Darüber hinaus freut sich die Neu-Rentnerin auf die Treffen mit dem Frauenverein in Blankenheim und natürlich wieder auf gemeinsame Urlaube mit ihrem Mann, den Kindern und Enkelkindern.
„Du wirst uns fehlen“, sagt die kleine, vierjährige Emilia aus der Kita spontan und nahm ihre Erzieherin in den Arm und überreichte ihr eine Zeichnung. Gleichzeitig stellt sie Regina Rothe die Frage, ob sie auch regelmäßig die Kita besucht. „Wenn ich gebraucht werde, helfe ich natürlich immer aus“, versichert sie ihrer Chefin und lässt anhand einer überreichten Bilder-Collage ganz still noch einmal 42 Arbeitsjahre Revue passieren. (mz)