Handwerker mit Nervenstärke Kfz-Mechatroniker aus MSH holt Landessieg bei Wettbewerb des Deutschen Handwerks
Kfz-Mechatroniker Franz-Robert Kaczor holt in einem mehrstufigen Wettbewerb des Deutschen Handwerks den Landessieg. Welche Fähigkeit ihm dabei zugute kam.

Friesdorf/MZ - So schnell bringt Franz-Robert Kaczor nichts aus der Ruhe. Wenn andere vor Aufregung die Nerven verlieren, bekommt er den Tunnelblick und konzentriert sich voll und ganz auf die eine Sache, um die es gerade geht - und wenn es Prüfungen sind. „Ich kann ganz gut mit Stresssituationen umgehen“, sagt der 22-Jährige.
Nervenstärke und Können zählen beim Wettbewerb
Diese Gabe kam dem jungen Kfz-Mechatroniker in seiner Ausbildung und in einem mehrstufigen Wettbewerb des Deutschen Handwerks zugute. Aber allein mit Nervenstärke lassen sich Lehrkräfte und Juroren nicht überzeugen. Letzten Endes ist es die Leistung, die zählt. Dieses fachliche Wissen und Können führte den jungen Mann aus Friesdorf ganz weit nach vorn.
Im Leistungswettbewerb für Nachwuchshandwerker 2020/2021, der zum inzwischen 70. Mal ausgetragen wurde, landete er in der Kategorie Kraftfahrzeug-Mechatroniker auf dem Siegertreppchen und wurde Landessieger. Mit diesem Erfolg qualifizierte sich Kaczor für den Bundesausscheid in Frankfurt am Main. Bei diesem Wettbewerb im November belegte er unter 13 Teilnehmern den fünften Platz.
Franz-Robert Kaczor strebt Meisterbrief an
Wurden die Landessieger wegen der Pandemie noch ausschließlich über die Noten der Abschlussprüfung ermittelt, musste Kaczor im Bundeswettbewerb vor Ort zeigen, was in ihm steckt. 16 Stationen an einem Tag galt es zu absolvieren. Der junge Mann aus dem Mansfelder Land musste unter anderem Fehler an verschiedenen Fahrzeugmodellen suchen, einen Motor vermessen und Assistenzsysteme wie eine Frontkamera einstellen. Um fit zu sein, hatte er wie schon in der Lehre viel in Büchern gelesen.
Das Studieren von Fachliteratur wird Kaczor in Zukunft weiterhin begleiten. Der Kfz-Mechatroniker strebt den Meisterbrief an und setzt sich dafür im nächsten Jahr wieder auf die Schulbank. Doch auch danach wird das Lernen nicht enden. „In meinem Beruf muss man sich ständig über die neuesten technischen Entwicklungen informieren. Das gehört einfach dazu.“ Eine Herausforderung, der er sich gern stellt. Denn der junge Mann möchte so viel wie möglich wissen, um bei Reparaturen „eine vernünftige Diagnose“ zu stellen.
„Ich hatte eine super Ausbildung und tolle Gesellen, die mir bei Fragen geholfen haben“
Seine herausragenden Leistungen erlaubten Kaczor auch, seine Ausbildung von dreieinhalb auf drei Jahre zu verkürzen. Bereits im Sommer des vergangenen Jahres erhielt er seinen Gesellenbrief und verdient nunmehr sein Geld im Autohaus Schmidt und Söhne in Aschersleben.
Bei aller Freude über die Erfolge vergisst er nicht seine Wegbegleiter, die ihn gefördert haben: „Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die mich unterstützt haben.“ Er nennt die Lehrkräfte der Berufsbildenden Schule Sangerhausen. „Die waren richtig gut“, sagt Kaczor. Genauso wie Ausbilder und Mitarbeiter im Helbraer Autohaus Schneider - seinem Ausbildungsbetrieb.
„Ich hatte eine super Ausbildung und tolle Gesellen, die mir bei Fragen geholfen haben“, schwärmt er. Zum guten Abschneiden im Bundeswettbewerb, da ist sich Kaczor sicher, habe nicht zuletzt das Bildungszentrum der Handwerkskammer in Halle-Osendorf beigetragen: „Ich durfte dort trainieren.“
Faszination für die Reparatur von Fahrzeugen
Schon zeitig kam Kaczor mit dem Beruf in Kontakt. Sein Vater betrieb eine eigene Werkstatt. Als Dreijähriger schaute er dort neugierig zu, wenn Fahrzeuge repariert wurden. Die Faszination blieb bis heute.
Die Vielseitigkeit des Berufes, das selbstständige Arbeiten, die Möglichkeit mit seiner Arbeit, helfen zu können und der Austausch mit den Kollegen reizen ihn. Nach getaner Arbeit ist für den jungen Mann übrigens oft noch nicht Schluss: „Ich schraube gern zu Hause an meinem Auto.“