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Strukturwandel Keine Fördermittel für Mansfelder Radbus in Sicht - Landkreis soll einspringen

Worum es genau geht und wie viel Geld aus dem Kreishaushalt dafür pro Jahr beigesteuert werden soll.

Von Joel Stubert 26.01.2022, 12:30
Der Landkreis Mansfeld-Südharz hofft, durch den Radbus mehr Radtouristen in die Region rund um den Süßen See zu locken.
Der Landkreis Mansfeld-Südharz hofft, durch den Radbus mehr Radtouristen in die Region rund um den Süßen See zu locken. dpa

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt/MZ - Mit dem Rad möglichst einfach von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit fahren und zwischendurch einfach den Radbus nehmen, der die Fahrräder mitnimmt. So sieht die Vision von vielen Beteiligten am Strukturwandel für das Mansfelder Land aus. Konkret hatte man das so genannte Pilotprojekt 2 mit externen Fördermitteln vom Bund ausstatten wollen, so hatte es auch der Kreistag beschlossen.

Bei dem Projekt soll unter anderem die bestehende Regionalbuslinie VGS-440 zu einer Radbus-Linie-Mansfelder Seen ausgestaltet werden. Dabei werden die eingesetzten Busse mit Fahrradtransportanhängern ausgestattet.

Neue Lösung für Förderung gesucht

Doch aktuell tritt man bei der Förderung etwas auf der Stelle. Denn für besagtes Pilotvorhaben konnten bislang keine Fördermittel organisiert werden. „Es zeichnet sich ab, dass dieses Vorhaben durch Dritte nicht förderfähig ist und insofern nicht umgesetzt werden könnte“, heißt es im Bericht der Verwaltung für den Kreisausschuss am kommenden Montag.

Deswegen müssen nun andere Wege her. Denn festhalten möchte man auf jeden Fall am Projekt, das auch in Kombination mit anderen Vorhaben wirken soll. Eines dieser anderen Projekte ist das Pilotvorhaben 1 „Gerbstedter Landbus“. Hier hatte das Verkehrsministerium den Antrag abgelehnt, über einen weiteren Antrag soll im Frühjahr dieses Jahres entschieden werden. Dennoch wurde hier offenbar schon eine Lösung gefunden, denn die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa) will das Projekt unterstützen, sofern es keine anderen Fördermöglichkeiten gibt.

Bei dem Projekt geht es um sogenannte „On-Demand-Angebote“. Im konkreten Fall bedeutet das, dass rund um der Einheitsgemeinde Gerbstedt kleine, individuelle Busse angeboten werden sollen. Diese kommen auf Abruf (englisch: on demand) und halten an „virtuellen Haltestellen“. Diese sind nicht fix, sondern können sich überall an markanten Punkten in den Orten befinden und sollen für die Einwohner in drei bis vier Minuten Fußweg erreichbar sein. Geordert werden können die Busse per Smartphone oder telefonisch.

Wie das Geld für den Radbus indirekt doch vom Land kommt

Laut Landkreis hebt die Nasa den wegweisenden Charakter des Pilotprojektes hervor und begründet damit eine mögliche Förderung.

Aber zurück zu Projekt 2, das den Radtourismus rund um den Süßen See stärken soll. Hier sind offenbar keine Fördermöglichkeiten in Aussicht, dem Vernehmen nach, weil viele kommunale Unternehmen wie die VGS, über die die Anträge laufen, aus den Förderungen herausfallen. Deswegen soll nun der Landkreis einspringen und der Kreistag am 23. Februar zustimmen. Kommen soll das Geld über indirektem Weg dann doch vom Land, denn der Kreis erhält zweckgebundene Gelder vom Land im Rahmen des ÖPNV-Gesetzes. Gedacht sind diese etwa für den Straßenpersonennahverkehr, insbesondere für

Fahrplan- und Tarifabstimmungen, für Investitionen in den Straßenpersonennahverkehr und für die Aufstellung des Nahverkehrsplanes. Und nun sollen aus diesem Topf auch die Mittel für Pilotprojekt 2 stammen. Laut Landkreis handelt sich dabei um jährlich 49.000 Euro für drei Jahre bis 2024. Es solle eine jährliche Erfolgskontrolle durchgeführt und dokumentiert werden, heißt es in der Beschlussvorlage.

Kreisausschuss: 31. Januar, 17 Uhr,

in der Mammuthalle in Sangerhausen