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Günter Dienemann Günter Dienemann: 50 Jahre ohne Vereinswechsel

Von RALF KANDEL 03.07.2013, 06:33
„Jux“ Dienemann (vorn) und seine Jubiläums-Gäste.
„Jux“ Dienemann (vorn) und seine Jubiläums-Gäste. RALF KANDEL Lizenz

SANGERHAUSEN/MZ - Im August des 1963 stand der erste Spieltag der Fußball-Bundesliga auf dem Programm. Im gleichen Jahr, knapp einen Monat zuvor, unterschrieb Günter Dienemann seinen Aufnahmeantrag bei MK Sangerhausen. 50 Jahre später feiern sowohl die Bundesliga, als auch „Jux“ ihr „Goldenes Jubiläum.“ Einen Unterschied gibt es dann aber doch. Während das Jubiläum der Bundesliga mit großem „Tamtam“ schon seit Monaten gewürdigt wird, schien die 50-jährige Vereinstreue von Günter Dienemann dann doch irgendwie unterzugehen. Zumindest nach Ansicht des mittlerweile 64-Jährigen.

Was Dienemann nicht wusste: Beim VfB Sangerhausen war das Jubiläum nicht in Vergessenheit geraten. Still und heimlich wurden Vorbereitungen getroffen und am Montagabend war es nun so weit: Es gab im Friesenstadion eine richtige Feier mit dem Jubilar und fast 50 Mitstreitern, durchweg Fußballer, die gemeinsam mit „Jux“ in den letzten Jahren durch dick und dünn marschiert sind.

Der Einzige, der zunächst nichts davon wusste, war Dienemann selbst. Im Stillen geahnt hat er es wohl. „Ich hatte schon gehofft, dass es eine Feier im kleinen Kreis gibt. Aber dass dann so viele gekommen sind, hätte ich nie geglaubt.“ Fast alle, die den Sangerhäuser Fußball gemeinsam mit „Jux“ prägten, waren da. Trainer Peter Schrödter, unter dem der pfeilschnelle Angreifer in der DDR-Liga spielte, Horst Kampe, Jochen Wollweber und natürlich Frank „Kanki“ Ludwig mit denen er zusammen kickte. Dazu viele Spieler, die unter seiner Anleitung zu gestandenen Fußballern wurden. Kurzum, es fehlte kaum einer, der an der Seite von Günter Dienemann Sangerhäuser Fußballgeschichte schrieb.

Für die richtigen Worte zum außergewöhnlichen Jubiläum war dann Präsident Gerald Schramm zuständig. „50 Jahre in ein und dem selben Verein, das ist mehr als außergewöhnlich, das ist wohl einzigartig. Gerade in der heutigen Zeit kann man vor so einer Leistung nur den Hut ziehen. Wir können uns glücklich schätzen, so einen Mann in unseren Reihen zu haben“, so der VfB-Chef.

Der Jubilar selbst war froh, als der ganze „Rummel“ nachgelassen hatte. Er lachte und freute sich ganz einfach. Und erzählte manchen „Schwank“. So aus der Zeit Anfang der 80er Jahre, als er selbst spielte, die A-Junioren-Mannschaft trainierte und gleichzeitig noch Co-Trainer bei Peter Schrödter war: „Da war ich jeden Tag auf dem Sportplatz. Ich glaube, da hab ich nur Fußball in der Rübe gehabt.“

„Wo ist nur die Zeit geblieben“, war die immer wieder gestellte Frage, die auftauchte, als die Gäste der Feier bis nach Mitternacht die „alten Zeiten“ wieder aufleben ließen.