1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Endspiel im Fußball-Kreispokal: Fußball-Kreispokal: Romonta Stedten gegen Alemania Riestedt

Endspiel im Fußball-Kreispokal Fußball-Kreispokal: Romonta Stedten gegen Alemania Riestedt

Von Ralf Kandel 05.10.2020, 07:45
Romonta Stedten ist Kreispokalsieger der Saison 2019/20. Im Endspiel siegte die Elf 3:2 nach Verlängerung gegen Alemania Riestedt.
Romonta Stedten ist Kreispokalsieger der Saison 2019/20. Im Endspiel siegte die Elf 3:2 nach Verlängerung gegen Alemania Riestedt. Ralf Kandel

Kelbra - Der kleine Fiete schaut gelassen drein. Auf dem Arm seiner Mutti Yasmin ist dem Zwerg, kaum fünf Monate ist er jung, der Trubel ringsherum vollkommen egal. Nicht weit entfernt von Frau und Kind steht, rennt, köpft und rackert Tobias Weißenborn auf dem Sportplatz in Kelbra unermüdlich. Und das schließlich erfolgreich: Mit zwei Treffern hat er maßgeblichen Anteil am 3:2-Erfolg von Romonta Stedten gegen Alemania Riestedt im Endspiel des Fußball-Kreispokals der Spielserie 19/20.

Dabei ist von Weißenborn, den Spielern beider Mannschaften, dem Schiedsrichtergespann und den 204 zahlenden Zuschauern Durchhaltevermögen gefragt. Die Entscheidung, das 3:2-Siegtor von Tobias Weißenborn, fällt erst in der 116. Minute und damit kurz vor dem Ende der Verlängerung.

Alemania Riestedt ist Romonta Stedten ebenbürtig

Die größte Überraschung des Tages ist die Tatsache, dass es überhaupt zu einer Verlängerung kommt. Schließlich ist der Landesligist aus Stedten haushoher Favorit im Vergleich mit dem Kreisoberligisten aus Riestedt.

Stedten startet dann auch, als wollte die Elf die Riestedter vom Platz fegen. Von Anfang an im Blickpunkt steht dabei Tobias Weißenborn. Sein erster Schuss geht nach drei Minuten am Tor der Alemania vorbei, der erste Kopfball fliegt eine Minute später über das Gehäuse. Der dritte Versuch sitzt. Nach einem Freistoß in der zwölften Minute reckt sich Weißenborn am höchsten, von seinem Kopf fliegt der Ball an den Innenpfosten und von dort zum 1:0 ins Netz.

Turbulente Anfangs-Viertelstunde

Der Jubel bei den Stedtenern ist kaum verklungen, da gibt es lange Gesichter. Riestedt schlägt postwendend zurück. Christian Hellmuth trifft aus Nahdistanz zum Ausgleich. Wieder eine Minute später klingelt es erneut. Diesmal wieder im Netz vom Riestedter Schlussmann Benjamin Heine. Gekonnt überwindet ihn Fabian Kitzing zum 2:1 für Stedten.

Dann ist erst einmal Zeit zum Durchatmen. Nach der turbulenten Anfangs-Viertelstunde beruhigt sich das Geschehen auf dem Platz zumindest etwas. Chancen gibt es dennoch. Die besseren haben jetzt die Riestedter. Zunächst verpasst Hellmuth sein zweites Tor aus Nahdistanz (30.). Dann hat Alemania die Riesen-Chance zum Ausgleich. Kurz vor dem Seitenwechsel entscheidet Schiedsrichter Michael Graf nach Intervention des Linienrichters auf Elfmeter. David Guba nimmt Anlauf, schießt auch platziert und ist kurz darauf bitter enttäuscht. Stedtens Kapitän und Torhüter Christopher Kuhnt macht sich ganz lang, hält den Elfmeter und so den Vorsprung.

Ausgleich durch Wesemann

Nach dem Wiederanpfiff gibt es nicht mehr so viele Chancen. Dafür rückt Schiedsrichter Graf in den Blickpunkt. Zweimal (63.; 78.) bleibt seine Pfeife bei Foulspielen an Weißenborn im Strafraum stumm. Mindestens einmal wäre ein Elfmeterpfiff gerechtfertigt gewesen. Zwischen beiden Szenen jubeln die Riestedter, ihr Torjäger Nils Wesemann trifft zum 2:2 (76.).

Kurz vor dem Abpfiff der regulären Spielzeit wird es dann noch einmal heiß. Christopher Kuhnt rettet mit der Hand außerhalb des Strafraums, doch Graf pfeift erneut nicht.

Es folgen die Verlängerung und dann, als wohl kaum noch einer damit rechnet, doch noch das 3:2-Siegtor für Romonta. Weißenborn, wer auch sonst an diesem Tag, sorgt für die Entscheidung und Jubel bei den Stedtenern und ihrem Anhang.

Zufriedene Gesichter

Am Ende sind die Riestedter stolze Verlierer. „Schade drum, ich habe keinen Unterschied von zwei Spielklassen gesehen“, sagt Riestedts Fußball-Chef Helmut Schmidt. Und Alemania-Coach Thomas Wesemann fügt hinzu: „Wir können stolz sein, wir haben uns gut verkauft.“

Tobias Weißenborn ohne Zweifel der Mann des Spiels, freut sich dagegen: „Wir hatten viele klare Chancen. Die Riestedter waren aber immer brandgefährlich. Am Ende aber war es ein verdienter Sieg für uns.“ Und auch KFV-Präsident Thomas Große zieht ein positives Fazit nach dem Finale: „Das Wichtigste ist, dass wir das Endspiel überhaupt über die Bühne gebracht haben.“ (mz)

Tobias Weißenborn und Söhnchen Fiete
Tobias Weißenborn und Söhnchen Fiete
Ralf Kandel
Immer wieder tauchten die Stedtener (blau) gefährlich vor dem von Benjamin Heine gehüteten Riestedter Tor auf.
Immer wieder tauchten die Stedtener (blau) gefährlich vor dem von Benjamin Heine gehüteten Riestedter Tor auf.
Ralf Kandel