Fußball - Kreispokal Fußball - Kreispokal: Der Lüttchendorfer Kapitän stellt die Weichen

lüttchendorf/blankenheim/MZ - Auf die Verlängerung folgte das Nachspiel. „Es war eine tolle Siegesfeier, das kann man nicht anders sagen.“ Darüber, wie lange Spieler, Trainer und die treuesten Fans von Eintracht Lüttchendorf den 3:1-Erfolg nach Verlängerung im Pokalendspiel gegen Eintracht Emseloh noch gefeiert haben, legte Robert Willems, verantwortlicher Coach beim neuen Cupsieger, den Mantel des Schweigens.
Nichts zu feiern gab es dagegen für Stefan Rückriem. Der Emseloher hatte am Finaltag seinen 31. Geburtstag. Und ging als enttäuschter Verlierer vom Feld. Zu allem Unglück für Rückriem und sein Team war das Geburtstagskind auch noch am schnellen Rückstand seiner Mannschaft beteiligt. Vor dem 1:0 der Lüttchendorfer, das Tom Haeseler bereits nach sechs Minuten erzielte, patzten Rückriem und sein Teamgefährte Andreas Blümner gemeinsam.
Für den neuen Pokalsieger Lüttchendorf spielten Florian Groß, Patrick Neidhold, Alexander Trägner, Tom Dietze, Robert Hartung, Tom Haeseler, Marcel Merker, Rene Suchy, Roman Jaworski, Hardy Stapel und Martin Müller. Eingewechselt wurden Stefan Wedler, Thomas Troppa und Chrtistian Lemmnitz-Thenee.
Bei Emseloh standen Daniel Richter, Andreas Blümner, Ngadhnjim Muriq, Stefan Rückriem, Daniel Stephansky, Michael Russkih, Nico Raev, Björn Kortung, Sebastian Dell, Christian Schlolaut und Tino Schreier auf dem Platz. Eingewechselt wurden Patrick Leich, Tino Soyk und Danial Khodadadkheyl. (rak)
Das 1:0 war natürlich Wasser auf die Mühlen des Lüttchendorfer Spiels. Für Emseloh war der frühe Rückstand dagegen Gift: „Das 1:0 hat Lüttchendorf in die Karten gespielt, wir mussten unser ganzes Spiel nun anders ausrichten“, so der Emseloher Trainer Dirk Pfeiffer in seinem Resümee zur Partie.
Ein Spiel, das von beiden Mannschaften trotz strömenden Regens intensiv geführt wurde. Und in dem sich die Emseloher nach 65 Minuten urplötzlich wieder zurückmeldeten. Nach einem Patzer von Marcel Merker war Michael Ruskih erfolgreich.
Was nun folgte, waren wütende Angriffe der Lüttchendorfer, die das Emseloher Gehäuse unter Dauerbeschuss nahmen. Im Kasten der Emseloher stand aber mit Daniel Richter ein Keeper, der seinen Ruf als einer der derzeit besten, wenn nicht des besten Torhüters des Landkreises, ein ums andere Mal bestätigte. „Vor der Leistung von Daniel Richter ziehe ich ganz einfach den Hut. Was der gehalten hat - da bin ich fast verrückt geworden. Das war der Wahnsinn“, zollte Lüttchendorfs Trainer Robert Willems dem Torhüter des Kontrahenten ein dickes Lob.
Richter hatte so maßgeblichen Anteil daran, dass es zur Verlängerung kam. Im nach wie vor strömenden Regen verabschiedete sich Emselohs Torschütze Ruskih nach 100 Minuten mit Gelb-Rot vom Feld. Sein Platzverweis hatte nicht nur zahlenmäßige Auswirkungen, sondern schlug sich auch kurz darauf im Ergebnis nieder. Lüttchendorfs Kapitän Martin Müller setzte nach 107 Minuten einen Flachschuss aufs Tor. Die Kugel wäre wohl in den Armen von Torhüter Richter gelandet, doch Christian Schlolaut fälschte den Ball ab. So schlug er unhaltbar zum 2:1 für Lüttchendorf im Emseloher Gehäuse ein. Kurz darauf dann die endgültige Entscheidung. Tom Dietze setzte einen Freistoß ebenso unhaltbar für Richter zum 3:1 ins Netz. „Ein Traumtor“, freute sich der Schütze.
Mit diesem Treffer war das Finale gelaufen. Die dezimierten Emseloher mühten sich zwar, um dem Spiel noch eine Wende zu geben, doch am Ende jubelten die Lüttchendorfer nach dem 3:1.
Am Tag nach der Niederlage zeigte sich Emselohs Trainer zwar immer noch enttäuscht, aber doch gefasst: „Mein Glückwunsch geht in Richtung Lüttchendorf. Insgesamt kann ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Die nötige Leidenschaft war bei uns vorhanden, da gibt es keinen Vorwurf. Unsere Fehler sind eiskalt bestraft worden“, so Dirk Pfeiffer. Er haderte am Schluss mit einigen Entscheidungen von Schiedsrichter Kay Schröter, der „zu oft auf die Fallsucht der Lüttchendorfer reingefallen ist. Dafür hab ich beim besten Willen kein Verständnis.“ Sein Gegenüber, Lüttchendorfs Trainer Robert Willems, war dagegen nur noch eins: überglücklich. „Für mich ist nur wichtig, dass wir das Ding endlich gewonnen haben.“

