Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: Rottleberode legt mit sicherer Abwehr den Grundstein zur Meisterschaft.

SANGERHAUSEN/MZ - Turbulent ging es eigentlich schon immer zu. Seit sich im Spieljahr 2008/09 zum ersten Mal Mannschaften aus den ehemaligen Fußball-Fachverbänden Sangerhausen und Mansfelder Land in Punktspielen der Kreisoberliga gegenüberstanden, ist die neu gegründete Spielklasse ein Spiegelbild für Spannung im Meisterschafts- und Dramatik im Abstiegskampf geworden.
Spannend ging es auch diesmal zu. Und das gleich auf zwei Ebenen. Das wiederum unterscheidet die gerade zu Ende gegangene Serie 13/14 von ihren Vorgängern. Auf dem Rasen ging es hektisch zu, und erst recht „hinter den Kulissen“, denn sowohl ein Absteiger, als auch ein Landesklasse-Aufsteiger wurden am grünen Tisch ermittelt.
Meistertitel redlich verdient
Daran war nicht zu denken, als die Saison schon am ersten Spieltag mit einem Paukenschlag startete. Am 23. August gewann Aufsteiger Uftrungen das Auftaktspiel bei Wacker Rottleberode 1:0. 294 Tage oder 42 Wochen später, hatten die Rottleberöder den Schreck der Auftaktpleite längst weggesteckt. Da nämlich nahm Mannschaftskapitän Marcus Apel nach dem letzten Spieltag aus den Händen von Staffelleiter Eckhardt Hundt den Meisterschafts-Pokal entgegen.
Verdient haben sich die Rottleberöder den Meistertitel allemal. Und das vor allem durch ihre Konstanz. 15 mal stand Wacker im Saisonverlauf auf dem Platz an der Sonne, nach dem 21. Spieltag gaben die Apel, Hellwig und Co. den Spitzenplatz nicht mehr ab.
Zwar erlebten auch die Rottleberöder ihre Negativ-Überraschungen, aber die steckte die Elf von Trainer Stefan Kuhnert stets im Eilzug-Tempo weg. Die Rottleberöder waren die erfolgreichste Rückrunden-Elf und punkteten auswärts am meisten. Dazu kamen die zweitbeste Heimbilanz und die drittbeste Hinrunde. Das reichte, um die Kontrahenten auf Distanz zu halten.
Das größte Pfund der Rottleberöder aber war die Abwehr. Nur 23 Gegentreffer kassierte Wacker im Saisonverlauf, das waren die mit Abstand wenigsten. Nur ein einziges Mal, und zwar am 13. Spieltag bei Aufbau Eisleben, kassierten die Rottleberöder beim 0:3 mehr als zwei Gegentreffer.
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Das am Ende der Saison trotz des Meisterschafts-Gewinns im Südharz nicht Sonnenschein pur herrscht, liegt an zwei Tatsachen. Erstens daran, dass die Rottleberöder auf den Aufstieg in die Landesklasse verzichteten. Und zweitens, dass Meister-Trainer Stefan Kuhnert in der Stunde des Triumphes seinen Abschied verkündete.
Brücken überrascht positiv
Für die größte Überraschung der Saison sorgte Fortuna Brücken. Kaum jemand hätte dem Team aus dem Helme-Ort wohl die Vizemeisterschaft zugetraut. Nach Rang fünf in der Hinrunde katapultierte sich Fortuna schließlich noch auf Platz zwei.
„Mit dem zweiten Platz haben wir vor der Saison natürlich nicht gerechnet. Damit haben wir unser Ziel, Platz drei bis sechs, noch übertroffen. Nach holprigem Start lief es für uns immer besser. Und wenn man dann oben steht, gewinnt man auch Spiele in denen man nicht unbedingt die bessere Mannschaft war“, so Fortuna-Coach Falk Sandner.
Ebenso schade nur, dass sowohl Brücken als auch Rottleberode auf den Aufstieg in die Landesklasse verzichtet hat.
Den Sprung in die Landesklasse geschafft hat dagegen Aufbau Eisleben. Und das alles andere mit Bravour, als Tabellendritter und nur durch eine Entscheidung des Spielausschusses. Das ist den Helftaern egal, Hauptsache sie spielen wieder in der Landesklasse.
Das Niemandsland
Hinter dem Trio beginnt das graue Niemandsland der Tabelle. Bei allen Mannschaften, die am Ende auf den Rängen vier bis 13 einkamen, war ein ständiges Auf und Ab das Konstanteste im abgelaufenen Spieljahr. Beispiele dafür gibt es genug. So machte sich Grüne Tanne Wippra als Tabellenzweiter nach der Hinrunde große Hoffnungen auf Meisterschaft und Aufstieg.
Eine desaströse Rückrunde mit nur vier Siegen aus 15 Partien ließ diese Hoffnungen aber schnell platzen. Genau andersherum verlief die Leistungskurve beim VfR Roßla. Nach der Hinrunde noch auf Rang zehn platziert und mit Blick nach unten, verbesserte sich der VfR nach einer starken Rückrunde auf Rang sieben.
Im Tabellenkeller war schnell klar, dass die Aufsteiger Wimmelburg und Stolberg Probleme bekommen.
Am Ende kehrten sie nach einem nur einjährigem Gastspiel in die Kreisliga zurück. Als drittes Team verlässt Romonta Amsdorf II die Kreisoberliga. Nach dem 1. Spieltag noch Tabellenführer wurde Romonta durchgereicht und gab schließlich vorzeitig auf.
