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Fußball in Mansfeld-Südharz Fußball in Mansfeld-Südharz: Ungute Gefühle in der Landesklasse 4

Von Detlef Liedmann 24.06.2016, 15:02
Erst am letzten Spieltag hat Marcel Ehm mit Wacker Helbra durch ein 3:1 gegen Nietleben den Abflug Richtung Klassenerhalt gepackt.
Erst am letzten Spieltag hat Marcel Ehm mit Wacker Helbra durch ein 3:1 gegen Nietleben den Abflug Richtung Klassenerhalt gepackt. Detlef Liedmann

Eisleben - Auch bei den Fußballvereinen der Landesklasse 4 rückt das Datum, welches Trainern und Verantwortlich ein ungutes Gefühl bereitet, näher: der 30. Juni. Denn bis zum Ende dieses Tages können sich Spieler abmelden. Rot-Weiß Großörners Coach Steffen Heyer hat sich einst an einem 30. Juni um 22.43 Uhr in Hettstedt abgemeldet und seinen Pass noch vor Mitternacht persönlich zum Staffelleiter gebracht. Diese kurze Geschichte wird immer einmal wieder erzählt.

Nur im Moment, da ist Heyer trotz Klassenerhalts schweigsam. Und auch sonst dringt kaum etwas nach außen bei den Rot-Weißen. „Wir können im Moment nicht sagen, wer geht oder wer kommt. Wir müssen das Ende des Monats abwarten“, sagt Detlef Honigmann im Namen des Vorstandes. Außer den bereits durch die Verantwortlichen das Verbandsligisten Edelweiß Arnstedt bekanntgegebenen Wechsel von Robby Richter und Adrian Gebhard an den Anger will er nichts kommentieren. Das lässt doch viel Interpretationsspielraum am Wehr in Großörner erahnen.

Aufbau hofft auf Heimkehrer

Den bietet auch Aufbaus Trainer Sebastian Grimm. „Sich jetzt schon über Zu- oder Abgänge zu äußern, ist mit Vorsicht zu genießen. Daher sage ich nur, dass die Mannschaft wahrscheinlich so zusammenbleiben und es bekannte Heimkehrer geben wird.“ Insgesamt hat sich Grimm mit dem Abschneiden, Aufbau wurde Zehnter, zufrieden gezeigt. Immerhin musste er mit den Brüdern Kawa zwei schmerzliche Abgänge verkraften. Aber: „Immer, wenn wir gewinnen mussten, haben wir die Spiele auch gezogen. Ob das in Zukunft aber auch immer nur über den Willen geht oder gehen soll, diese Frage muss die Mannschaft in der Vorbereitung beantworten.“ Denn Grimm ist sich sicher, dass andere Vereine aufrüsten werden. Aufbaus große Schwachpunkte waren aus seiner Sicht die Chancenverwertung, die Physis und das Umschaltspiel. Grimm weiß also, woran gearbeitet werden muss. Damit beginnen wird am 12. Juli. Und dann wird er auch die Zu- und Abgänge kennen.

Auffenbauer dankt den Oldies

Zwar ungewollt aber dennoch ganz spannend machten es in diesem Jahr die Helbraer mit dem Klassenerhalt. Erst am letzten Spieltag gelang den Schützlingen von Trainer Dieter Auffenbauer mit einem 3:1 gegen Askania Nietleben der Ligaverbleib. „Wir hätten das alles schon eher klar machen müssen. Aber in den so genannten Sechs-Punkte-Spielen haben wir uns immer wieder in das Rennen gegen den Abstieg hinein manöv-riert“, sagt Auffenbauer. Jedes Wochenende musste er eine andere Mannschaft aus Feld schicken, weil Spieler wegen Arbeit, Verletzungen oder Sperren gefehlt haben. Konstanz sieht anders aus. Zudem krankte es an der Chancenverwertung sowie dem Umkehrspiel.

Dass am Ende der Saison vor allem die Psyche eine Rolle spielte, verhehlt Auffenbauer nicht. „Da geht mein Dank an die älteren Herren“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Schaut man sich die Statistik an, erkennt man, was er meint. Rene Fränkler (45), Uwe Wischalla (42), Silvio Zanirato (42), Thomas Jepp (39) oder Marcel Ehm (35) ziehen die Töppen eigentlich nur noch im Oldieteam an. Und doch waren es Ehm bei seinem einzigen Saisoneinsatz für Wacker sowie Tobias Gängel (31) in seinem zweiten Spiel, die Wacker im letzten Auftritt der Serie den Klassenerhalt retteten. Dabei hatte sich das Team vorgenommen, mal wieder beizeiten alles klar zu machen. Es blieb ein Wunsch. Wie zuletzt so häufig.

Ob es besser wird im Pfarrholz? Das wird sich wohl erst ab Mitte August zeigen, wenn es wieder um Punkte geht. Nicht mehr dabei sind dann Keeper Christian Timmerhoff nach nur einer Saison sowie Christian Lemmnitz-Thenee. Beide haben sich laut Auffenbauer bereits abgemeldet. „Zu Neuzugängen kann ich noch nichts sagen. Da laufen noch die Gespräche“, so der Trainer. Mithin. Nächste Woche Donnerstag ist der 30. Juni. Dann wird das ungute Gefühl bei den Trainern und Verantwortlichen sicherlich nach und nach weichen. (mz)

Statistik: Aufbaus Pechara trifft 21 Mal

Trotz Dienst und Verletzung hat es Matthias Senf bei Aufbau Eisleben auf 27 Einsätze gebracht. Er war einer von 26 Akteuren, welche sich in Helfta das Trikot überstreiften. Aufbaus bester Torschütze war David Pechara, der es in 24 Spielen auf 21 Saisontreffer brachte. Das ist fast die Hälfte der Gesamtausbeute von 48. Und hätte Pechara immer gute Tage gehabt, wäre er sogar bester Schütze der Landesklasse 4 geworden. So ging die Krone an Tobias Weißenborn vom Aufsteiger Eisdorf. Weißenborn traf in 26 Spielen 25 Mal.

Auch bei Wacker Helbra hat, wie bei Aufbau, ein Spieler 27 Partien absolviert. Er spielte früher selbst in Helfta. Bester Schütze des Teams aus dem Pfarrholz war David Guba mit 13 Treffern in 25 Partien. Rein statistisch gesehen hat er also in jedem zweiten Spiel eingenetzt. Bester Vorlagengeber 2016 der 28 eingesetzten Helbra war Marcel Gille mit neun Assists.

Für Rot-Weiß Großörner schickte Trainer Steffen Heyer 23 Akteure in die Punktspiele. Patrick Bieder (14) und Alexander Kriwoj (8) brachten es gemeinsam auf 22 Treffer. Das ist ebenfalls fast die Hälfte der Gesamtausbeute von 45, welche die Mannschaft vom Wehr erzielte.