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Fußball Fußball: Das erzwungene Glück

Von detlef liedmann 31.08.2014, 19:00
Aufbaus Keeper Mattias Philipp und seine Vorderleute hatten im Derby ordentlich zu tun.
Aufbaus Keeper Mattias Philipp und seine Vorderleute hatten im Derby ordentlich zu tun. detlef liedmann Lizenz

eisleben/MZ - Fußballerherz, was willst du mehr? Sieben Treffer, rund 350 Zuschauer, zwei Elfmeter, wovon einer pariert wurde, Leidenschaft, Emotionen, umstrittene Entscheidungen und am Ende einen glücklichen MSV. Alles zu erleben gestern Nachmittag beim knappen 4:3 im Eisleber Stadtderby der Landesklasse 4. „Wir haben gewonnen, weil wir gewinnen wollten. Manchmal muss man das Glück auch erzwingen“, so Dirk Jagla, Präsident des MSV Eisleben.

„Klar ärgerst du dich da, wenn du am Ende mit leeren Händen dastehst“, sagte Aufbaus ein wenig ratlos wirkender Trainer Norbert Hundt. Dabei hatten seine Schützlinge nicht alles, aber vieles richtig gemacht. Nach dem 1:3 belebten sie sich selbst wieder. Piotr Tomasz Kawa nährte mit seinen Treffern (72., 83.) die Hoffnung auf einen Punkt, ehe Tobias Schwarzbach in der Nachspielzeit für den selbst ernannten Aufstiegsaspiranten traf.

Im ersten Abschnitt hatte der MSV gefühlte 75 Prozent Ballbesitz. Doch es brauchte erst ein Foul von Alexander Weber an Philipp Baierl und den von Patrick Bloßfeld verwandelten Strafstoß, um in Führung zu gehen (17.). Einen zweiten Elfer, verwirkt von Maciej Lukasz Kawa an Baierl, schoss Stefan Horlbog. Und scheiterte an Aufbaus Keeper Mattias Philipp (42.). Der Ausgleich fiel fast mit dem Pausenpfiff. Mario Bellstedt, Torwart des MSV, hatte sich lautstark zu einer Entscheidung von Schiedsrichter Dirk Ußfeller (Wörmlitz) geäußert. Ußfeller pfiff, zeigte Bellstedt Gelb, und verhängte obendrein einen indirekten Freistoß an der Torraumlinie. David Röglin wuchtete des Leder zum 1:1 in das Netz.

Fatal: Der MSV war vordem im Ballbesitz und Vorwärtsgang. Nach dem Wechsel wurde Aufbau im Vorwärtsgang mutiger. Doch Mike Hausius (63.) per Kopf nach einer Vorlage von Patrick Bloßfeld und Raik Rothe (66.) mit raffiniertem Heber lenkten das Ergebnis in die vom MSV erhofften Bahnen. Doch die Schützlinge von Frank Pfefferle hatten die Rechnung ohne den älteren der beiden Kawa-Brüder gemacht. Erst steckte David Pechara für ihn durch (72.), dann marschierte er über den halben Platz (83.). Dabei hätten Baierl und Horlbog vor dem Ausgleich alles klar machen müssen, doch Horlbog rannte sich nach Baierls Zuspiel beim jüngeren Kawa und Patrick Gräbe fest. Der MSV warf noch einmal alles nach vorn und wurde belohnt. Zunächst klärte Philipp gegen den frei auf ihn zustürmenden Rothe bravourös. Doch nach der Ecke, die viel zu kurz abgewehrt wurde, wuchtete Tobias Schwarzbach das Leder zum 4:3 ins Netz.

MSV Eisleben: Bellstedt - Hausius, Kolch, Schwarzbach, Felske (79. C. Bloßfeld), Horlbog, Schuhmann, P. Bloßfeld, Baierl, Lemmnitz-Thenee (46. Gebhardt), Rothe (90+3, Bogmann)

Aufbau Eisleben: Philipp - Gräbe, Röglin, M. Kawa, Dietrich, Babitz (46. Aschenbach), Weber, Grimm, Fulczyk, T. Kawa, Pechara