Kopfschütteln bei Pokal-Teams in MSH Frustration über das Hin und Her im Fußball Landespokal Sachsen-Anhalt

Riestedt/Amsdorf - Die Fakten zuerst: Der 1. FC Magdeburg hat am Sonnabend 3:2 gegen den HFC gewonnen. Das alles entscheidende Siegtor für die Elf aus der Landeshauptstadt, gefallen kurz vor dem Abpfiff, entsprang einem Eigentor der Hallenser. Mit Hendrik Miekautsch (Wimmelburg) war ein Schiedsrichter aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz als vierter Offizieller bei der Partie in Halberstadt im Einsatz.
Helmut Schmidt, Fußball-Chef bei Alemania Riestedt, ist wütend
So weit, so gut. Welchen sportlichen Wert das Spiel nun hat und ob die Magdeburger nun im DFB-Pokal auf eine Partie gegen einen Bundesligisten hoffen können, ist dagegen noch völlig unklar. „Schuld“ daran ist der SV Graf Zeppelin Abtsdorf. Die Landesklasse-Elf aus der 1.200-Seelengemeinde bei Wittenberg hat gegen den Vorstandsbeschluss des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt, der diese Partie erst ermöglichte, und gegen ein Verschieben der Pokalrunde der laufenden Spielserie auf die kommende Saison vor dem FSA-Verbandsgericht Einspruch erhoben. Und Recht bekommen. „Der Beschluss des Verbandsvorstandes FSA vom 23.04.2021 mit dem Betreff „Aussetzung und Fortführung FSA Landespokal der Herren 2020/2021 sowie Aussetzung FSA Landespokal 2021/2022 wird aufgehoben“, heißt es da. Wie es nun weitergeht und ob ein neuer Punkt in der scheinbar nach oben offenen Skala der Lächerlichkeit im Landespokal Sachsen-Anhalt erreicht wird, scheint noch völlig offen.
Das Lachen über das schier unendliche Hin und Her ist den noch im Landespokal Sachsen-Anhalt verbliebenen 18 Mannschaften längst vergangen. Unter ihnen sind mit Alemania Riestedt und Romonta Amsdorf auch zwei Vereine aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz. Helmut Schmidt, Bürgermeister von Riestedt und Fußball-Chef bei Alemania Riestedt, ist angesichts der erneuten Kehrtwende im Pokal restlos bedient. „Es macht keinen Spaß mehr, kein Mensch blickt mehr durch. Bei der Videokonferenz zum Pokal hat Abtsdorf kein Wort gesagt, jetzt machen die so einen Aufriss. Das versteht doch keiner. Es ist eine Katastrophe, keiner weiß, wie es weitergehen soll. Es geht nur noch ums Geld. Das Sportliche ist längst in den Hintergrund getreten “, so Schmidt.
Abbruch als Lösung?
Was aber schlägt er vor? „Einfach abbrechen das Ganze. Keiner weiß doch, ob es in der nächsten Saison reell weitergeht. Ob wir mit Zuschauern spielen können oder nicht. Selbst wenn unser Spiel gegen den HFC dann platzen würde, so, wie es jetzt läuft, kann es nicht weitergehen.“ David Tretropp, Torhüter von Romonta Amsdorf, bleibt gelassener. „Das war doch klar, dass sich die kleinen Vereine das nicht gefallen lassen“, sagt er. Und lenkt den Blick auf das Wesentliche. „Ich freue mich einfach nur darauf, wenn ich endlich auf dem Platz stehe und wieder spielen kann.“ (mz)