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Frauensportgruppe des ASV Frauensportgruppe des ASV: Seit 25 Jahren immer montags aktiv

Von Ralf Kandel 10.11.2016, 17:00
Uta Fiedler (vorn) und ihre Frauen der Sportgruppe vom ASV Sangerhausen haben richtig viel Spaß bei ihrer Übungsstunde.
Uta Fiedler (vorn) und ihre Frauen der Sportgruppe vom ASV Sangerhausen haben richtig viel Spaß bei ihrer Übungsstunde. Ralf Kandel

Sangerhausen - Scherben bringen Glück. Gescheppert hat es am Montagabend tüchtig in der Sporthalle der Grundschule Südwest Sangerhausen. Ein ganzes Tablett mit Gläsern ging zu Bruch. Nun ist es ja so, dass Glasscherben kein Glück bringen sollen, doch die jung gebliebenen Sportlerinnen, die das Missgeschick mit einem Lächeln quittierten, scherte das wenig. Kurzerhand wurden neue Gläser organisiert und wenig später mit Sekt angestoßen. Der Grund dafür war ein ganz besonderer: Seit nunmehr 45 Jahren sind an die 30 Damen in der Frauensportgruppe aktiv.

Seit Oktober 1971 aktiv

Am 26. Oktober des Jahres 1971 stand die erste gemeinsame Übungsstunde auf dem Programm. Damals war es ein halbes Dutzend Frauen, das sich zur ersten Übungsstunde traf. Damals waren sie noch als Angehörige des Demokratischen Frauenbundes Deutschland (DFD).

Die Organisationen, in denen die Sportlerinnen aktiv waren, wechselten: ab 1974 dann unter der Regie des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) sowie dann nach der Wende schließlich beim ASV Sangerhausen. Die Frauen hingegen wechselten kam, sie hielten ihrer Sportgruppe die Treue.

„Ich denke, es werden noch so acht bis zehn Frauen sein, die von Anfang an mitmischen“, sagt Klaus-Dieter Schmidt. Er ist so etwas wie „der Hahn im Korb“ der Frauengruppe und von Anfang an ihr Begleiter und bei verschiedenen Stationen als Sport-Funktionär auch ihr Mentor und Unterstützer. Kein Wunder, dass Schmidt in all den Rückblicken zum 45. Geburtstag auftaucht.

Mitglieder im Alter von 57 bis 81 Jahren

Apropos auftauchen: Ein ums andere Mal ist Schmidt auch dabei, wenn die Frauen sich am Montagabend in der Sporthalle treffen. Dabei, mit Larifari haben die Sportlerinnen nichts im Sinn. Exakt und durchdacht geht es zur Sache - von Anfang an. Uta Fiedler, die Vereinsvorsitzende des ASV Sangerhausen, ist in Personalunion auch die Chefin der Frauensportgruppe.

Lächelnd sagt sie: „Eine ordentliche Begrüßung muss sein, sonst geht es nicht los.“ Wenn es dann aber nach der Begrüßung losgeht, dann laufen die Frauen, immerhin schon im Alter zwischen 57 und 81 Jahren, zu großer Form auf. Übung um Übung wird absolviert, ebenso konzentriert wie engagiert. „Alle ziehen das Programm voll durch“, freut sich die sportliche Leiterin.

Auch erfreut ist sie darüber, dass es an den Montagen kaum ein „unentschuldigtes Fehlen“ gibt. Uta Fiedler schmunzelt: „Es gibt schon regelrechte Entschuldigungen, wenn eine der Frauen mal nicht zum Sport kommen kann.“

Seit fast fünf Jahrzehnten gibt es die Frauensportgruppe

Sie findet auch positiv, dass ihre Mitstreiterinnen so toll bei der Sache sind - und das eben schon seit Jahren. Dabei gibt und gab es kaum personelle Veränderungen. „Mit 30 Frauen ist das Maximum der Gruppe erreicht. Mehr geht nicht“, sagt Uta Fiedler resolut.

Sie erzählt davon, dass es zu DDR-Zeiten regelrechte Wartelisten gab. Viele Sportlerinnen wollten einfach in der Gruppe mitmischen. Das wiederum lag nicht nur am sportlichen Aspekt.

Vielmehr entwickelten sich im Verlauf der nun fast fünf Jahrzehnte viele familiäre Freundschaften, das gemeinsame Interesse beschränkte sich längst nicht nur auf den Sport.

Auch jetzt ist das noch so. Und wohl auch in der Zukunft: Den 50. Geburtstag will die Frauen-Sportgruppe des ASV Sangerhausen jedenfalls noch unbedingt feiern. Und wieder anstoßen, auch wenn dann vielleicht wieder ein Glas zu Bruch geht. Hauptsache es bringt Glück. (mz)