Floorball Floorball: Großörner und Aschersleben wollen in die Play Offs
mansfeld/MZ. - Auch wenn er im zweiten Spiel zwölfmal hinter sich fassen musste, bescheinigt Trainer Andreas Gebhardt seinem Torwart Robert Henze einen guten Tag. Genau wie Kapitän Julian Ackermann, der die Binde ob seiner zuletzt starken Trainingsleistungen überstreifen durfte. "Das machen wir immer so, als Anreiz, sich richtig reinzuknien", sagt Gebhardt da.
Reinknien ist auch das Stichwort für Robert Henze. Denn der Torwart beim Floorball verbringt fast das gesamte Spiel in dieser Stellung. "Ich muss nicht die ganze Zeit unten sein, aber es ist natürlich besser fürs Abwehren der Bälle", sagt der Junge aus Großörner, der seit vier Jahren bei den Feuerfröschen mitmischt. Aktuell in der U 13, die ein ehrgeiziges Ziel haben. "Wir wollen in die Play Offs und um die mitteldeutsche Meisterschaft mitspielen", sagt Annett Liebing, so was wie die Mutter der Abteilung Floorball bei Rot-Weiß Großörner. "Dazu müssen wir unter die ersten vier unserer Regionalligastaffel kommen", erklärt sie.
Dritter sind die Frösche derzeit, nachdem sie am Sonnabend in der Mansfelder Spangenberghalle zuerst gegen die Floorball Grizzlys Salzwedel 5:4 gewannen, später aber mit 7:12 gegen den Tabellenzweiten Dessau den Kürzeren zogen. Eine Zeitstrafe nach dem 6:6 hatte die Frösche völlig aus dem Rhythmus gebracht. Salzwedel erwischte es beim 3:24 noch heftiger.
Zweimal 15 Minuten dauert ein Spiel bei der U 13 und der Torwart ist ein richtiger Torwart, ohne Stock, dafür mit Helm und Schutzanzug. Bei den Jüngeren ist der Torwart noch mit einem Stock ausgerüstet, ist eher ein abwehrender Feldspieler. "Und die Tore sind auch kleiner", so Trainer Gebhardt. Wie er Trainer geworden ist? "Frau Liebing hat mich gefragt und ich habe ja gesagt. So läuft das bei uns", scherzt er da. Dabei müsste Annett Liebing noch viel mehr fragen. Kein Wunder bei 60 Kindern in der Abteilung. Da ist immer was los in der Sporthalle Großörner. Die U 9, 11 und 13 stehen im Spielbetrieb der Regionalliga, wobei die U 13 mit Lok Aschersleben kooperiert. Denn der Vereinsnachbar aus dem Norden hat in dieser Altersklasse nur drei Aktive, die ohne Spiele wohl die Lust verlieren würden. Also mischen sie in Großörner mit. Einen ähnlichen Weg haben die Frösche mit Fabian Baierle, ihrem größten Talent, beschritten. Mit der U 15 war er im Vorjahr Mitteldeutscher Vizemeister, hätte jetzt in die U 17 wechseln müssen. Doch die gibt es derzeit in Großörner nicht. Also spielt Talent Baierle in Landsberg und klopft an die Türen der Nationalmannschaft.
Und wie kommen die Frösche mit den Ascherslebern klar? "Das klappt ganz gut, aber wir sehen uns eben nur zu den Spielen", sagt Julian Ackermann. Trainer Gebhardt würde sich zumindest eine gemeinsame Übungseinheit im Monat wünschen. "Da könnten wir auch mal was anderes ausprobieren ", sagt er. Denn derzeit spielen immer die zwei Dreierblöcke der Frösche und der eine Aschersleber Block im Wechsel. "Vielleicht zeigt sich da ja, dass andere noch besser zusammen passen", so der Trainer.
Was einen guten Floorballspieler ausmacht? "Begeisterung für den Sport und Eltern, die mitziehen" nennt Annett Liebing als zwei wichtige Aspekte. "Ohne Eltern geht nichts." Allein schon die Ausrüstung: zwei Stöcke, die jeder haben sollte, und ein gutes Paar Schuhe schlagen mit 300 Euro zu Buche. Bezahlt wird das aus der Familienkasse, denn ein Verein wie Rot-Weiß kann das nicht stemmen. Und wenn zum Beispiel Spiele in Salzwedel anstehen, geht es halb sieben in Großörner los. Doch Robert und die anderen stört das nicht.