Eisleber Boxnacht Eisleber Boxnacht: Ein Hauch von Las Vegas

eisleben - „Man muss sicher nicht immer einverstanden sein mit dem, was Rainer Gerlach macht. Aber mit dem hier bin ich voll und ganz einverstanden“, so Albrecht Czekanowski. Denn der Eisleber Geschäftsmann sieht, wie Gerlach und sein Mitstreiter Timo Hoffmann auch, in der Eisleber Boxnacht nicht nur eine Sportveranstaltung mit überregionaler Strahlkraft, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges. Und Timo Hoffmann, im schwarzen Anzug und mit Zylinder auf dem Kopf, ließ auch keinen Zweifel: „Wir wollen die Boxnacht jetzt europaweit bekanntmachen.“
Immerhin atmete die sechste Auflage schon einen Hauch von Las Vegas, ist doch Sharon Ladwig, die bei der sechsten Auflage am Sonnabend in den Ring kletterte, in den amerikanischen Glücksspielstadt geboren. Im Mittelpunkt des Interesses standen aber andere Kämpfe. Zum Beispiel der von Alexander Streich aus Helbra, offeriert als Showgefecht, da Streich von Hause aus Amateur ist. Betreut von Timo Hoffmann und angefeuert durch ein Vielzahl Fans machte Streich, der in wenigen Tagen zum ersten Mal Vater wird, alles richtig und knockte seinen Gegner Houssein Selim Mitte der zweiten Runde mit einem harten Körpertreffer aus. Hart erwischte es auch den Eisleber Karsten Roy, der seinen ersten Boxkampf überhaupt bestritt. Nach zwei Runden war für ihn das Gefecht beendet. Allerdings brachte sein Gegner vier Kilogramm zu viel auf die Waage. Doch Roy wollten nach Wochen der Vorbereitung unbedingt kämpfen.
„Davor ziehe ich meinen Hut“, so Hoffmann. Mit Rainer Gerlach hatte er dafür gesorgt, dass es am Sonnabend zehn Kämpfe gab. Dazu Musik vom Gerbstedter „Schlagerbaron“ Phil Stewman, er präsentierte seinen neuesten Titel „Unartig“, sowie der Dessauer Coverband „Nomax“. Für das Auge präsentierten sich nicht nur die Nummerngirls Mila und Bianca, sondern auch Sportgymnastin Julia Nickel.
Und ganz zum Schluss wurde es richtig feierlich: Mit Fahnen, Nationalhymnen und Titelkämpfen. Den deutschen Meistertitel der WBCA im Cruisergewicht durfte sich Björn Blaschke umschnallen lassen. In seinem 17 Profikampf bezwang er den Berliner Tobias Heise durch technischen k.o. Ebenfalls durch t.k.o. sicherte sich der Bulgare Peter Chobanov den Intercontinentaltitel der WBCA im Mittelgewicht. Sechs Runden lieferte der Bulgare sich mit Ion „Johann“ Barsan, gebürtiger Rumäne, mittlerweile Deutscher und wie Chobanov in Leipzig lebend, ein packendes Gefecht. Dann ließen bei beiden die Kräfte nach. Durchgang acht war der letzte des auf zwölf Runden angesetzten Gefechts. Und Chobanov ließ sich feiern. Wie bei Blaschke musste auch für ihn ein neuer Gegner gefunden werden, da die Erstbesetzungen erkrankt ausfielen. (mz)

