"Dreckschweinfest" "Dreckschweinfest": Junge Männer vertreiben mit Schlammschlacht den Winter
Hergisdorf - Sie springen mit Wonne immer wieder in eine Schlammkuhle, anschließend ziehen sie in weißen Hemden durchs Dorf: Beim traditionellen Dreckschweinfest haben junge Männer im Landkreis Mansfeld-Südharz einem skurrilen Pfingstbrauch gefrönt. „Wir haben heute den Winter endgültig vertrieben“, sagte Organisator Jürgen Colawo von der Pfingstgesellschaft in Hergisdorf am Montag.
Der Brauch läuft so: Junge Männer, die als Dreckschweine die kalte Jahreszeit verkörpern, springen immer wieder in ein Schlammloch. Weiß gekleidete Läufer, die den Sommer darstellen, gehen mit langen Peitschen dazwischen, bis das letzte Dreckschwein aus der Pampe vertrieben ist. Anschließend ziehen sich auch die Dreckschweine weißen Hemden über und alle ziehen gemeinsam durchs Dorf.
In diesem Jahr sei die Aufnahme eines 18-Jährigen in den Kreis der Pfingstburschen mit einer Taufe gefeiert worden, sagte Colawo. Dazu sei der junge Mann in der Schlammgrube mit dem Kopf unter Wasser getaucht worden. „Jetzt ist er ein echtes Dreckschwein“, sagte der Organisator. Nachwuchssorgen müsse man sich nicht machen. 14 kleine Läufer seien bereits dabei und würden auf ihren Einsatz vorbereitet. (dpa)