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Sorge um Nachwuchs Corona Mansfeld-Südharz: Sporthallen bleiben in Sommerferien zu

Von Joel Stubert 08.07.2020, 14:30

Eisleben/Hettstedt/Sangerhausen - Ralf Eilert befürchtet für die Sommerferien Schlimmes. „Die Kinder laufen uns davon“, sagt der Trainer und Vorstand des Sangerhäuser Handballvereins HSV Sangerhausen. Seit Mitte März konnten die Handballer aller Altersklassen wegen Corona nicht mehr in den Hallen trainieren. Und nun plant der Kreis, seine Hallen auch die kompletten Sommerferien über geschlossen zu halten.

„Die Jungs und Mädchen sehen ihre Freunde nicht mehr und am Ende melden sie sich ab“, sagt Eilert. Er hatte gehofft, wie in den vergangenen Jahren auch, wenigstens in den letzten zwei Wochen der Sommerferien schon mit dem Training beginnen zu können. „Die Saison beginnt doch kurz nach den Ferien und im Handball muss vieles einstudiert werden“, sagt er. Sowohl aus sportlicher als auch aus sozialer Sicht sei die Schließung also eine Katastrophe.

Mansfeld-Südharz: Sporthallen im Kreis bleiben geschlossen

Auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung bestätigt Sprecherin Michaela Heilek, dass im Landkreis Mansfeld-Südharz in diesem Jahr eine einheitliche Lösung zur Schließung der Hallen über die kompletten Sommerferien getroffen worden ist. Im Mansfelder Land sei dies schon länger Praxis. „Es müssen in dieser Zeit Wartungsarbeiten, Baumaßnahmen oder auch Grundreinigungen durchgeführt werden“, sagt Heilek.

Diese habe man zwar teilweise in die Coronapause im April vorgezogen. „Aber vieles war auch von langer Hand geplant und auf die Sommerferien festgelegt“, sagt die Sprecherin. Zudem sei in den Ferien eben auch Urlaubszeit, weshalb nicht ständig ausreichend Personal zur Verfügung stehe, um die Hallen zu betreuen.

„Die Spielerinnen sind natürlich auch frustriert“

Für Eilert sind das keine guten Nachrichten. Er hofft, dass daran noch etwas geändert wird. „Im Moment können wir leider nur draußen trainieren, also ohne Ball“, schildert der Trainer eines Frauenteams. Fitness oder Schwimmen sei da angesagt. „Die Spielerinnen sind natürlich auch frustriert“, berichtet der 51-Jährige.

Vor 14 Tagen habe er beim Landkreis ein Hygienekonzept abgegeben, um die Sporthalle der Berufsbildenden Schulen in der Karl-Liebknecht-Straße in Sangerhausen wieder nutzen zu können, schildert er. Allein, passiert sei nicht viel. Insgesamt 185 Mitglieder hat der HSV Sangerhausen, die allermeisten Teams trainieren zweimal pro Woche. „Vielleicht lässt sich ja doch noch eine Lösung finden, dass wir endlich wieder in die Halle können“ hofft Eilert. (mz)