Eine neue Normalität Corona-Krise: Rückkehr zur Normalität bei den Helios-Kliniken in Mansfeld-Südharz
Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt - 21 Corona-Patienten wurden in den vergangenen Wochen in den Helios-Kliniken in Mansfeld-Südharz stationär aufgenommen. Vier von ihnen mussten beatmet werden und wurden schließlich, um sie intensiver betreuen zu können, nach Erfurt verlegt. Nachdem sich zuerst alle drei Kliniken - Sangerhausen, Eisleben und Hettstedt - für die Aufnahme von Covid-19-Patienten vorbereitet hatten, hat sich die Situation erst einmal soweit entspannt, dass positiv getestete Personen, die stationär behandelt werden müssen, ab sofort auf der extra ausgewiesenen Isolierstation in Eisleben versorgt werden.
Aber: Eine Rückkehr zu einer Normalität wie man sie aus dem Jahr 2019 noch kannte, werde es nicht geben, sagt Klinikgeschäftsführer Mario Schulter. „Wir werden uns an eine neue Normalität gewöhnen müssen.“ Und die sieht in den drei Helios-Kliniken in Mansfeld-Südharz so aus, dass jetzt schrittweise wieder planbare Operationen vorgenommen werden.
Kapazitätsgrenze bei den Helios-Kliniken in Mansfeld-Südharz
Seit der zweiten Juniwoche kehre zumindest in diesem Punkt wieder etwas Normalität ein. Geblieben ist aber eine Kapazitätsgrenze. Es seien schon weniger Operationen als 2019, denn man müsse immer auf einen erneuten Ausbruch der Pandemie gefasst sein, sagt der Klinikchef. Gerade jetzt, wo es gesellschaftliche Lockerungen gebe. Welche Auswirkungen das haben wird, wenn die Menschen im Sommer wieder reisen, man sich wieder begegnen darf, das könne man jetzt nicht abschätzen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich nicht um einen lokal begrenzten Ausbruch, sondern um eine internationale Krise handelt“, gibt Schulter zu bedenken.
Man habe es im März in kürzester Frist geschafft, „in den Krisenmodus zu schalten“. Das sei nur gegangen, weil alle Mitarbeiter dazu beigetragen haben, dies zu organisiere und mitzutragen. Dafür danke er jedem Einzelnen, so Schulter, denn er weiß, dass es für alle eine hohe Belastung gewesen sei und auch noch ist. Denn nach wie vor sei man achtsam. Patientenbesuche sind nach wie vor nur nach telefonischer Anmeldung und nur in sehr beschränktem Maße erlaubt. Ein Farbcode-System helfe den Patienten dabei, sich in der Klinik zu orientieren, ähnlich der Verkehrsampel.
Ampelsystem für die Patienten zur Orientierung
In den grünen Klinikbereichen werden alle Patienten behandelt, die als risikolos gelten - also entweder negativ getestet oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind oder symptomlos und mit unauffälliger Anamnese in die Klinik kommen, erklärt Kliniksprecherin Sophie Elstner. Die speziell entwickelten Fragebögen werden bei jeder Aufnahme ausgefüllt. In der grünen Zone dürfen sich die Patienten frei bewegen, es gilt aber für alle die Maskenpflicht. „Wie genau sich jeder verhalten soll, das liegt als Infoblatt in jedem Krankenzimmer.“
In den gelben Bereich kommen die ungeklärten Fälle ausschließlich in Einzelzimmer und das Personal trägt auch spezielle Schutzmasken. Dorthin kommen alle Patienten die Symptome zeigen, die zu einer Covid-Erkrankung passen könnten oder die Kontakt zu einem Erkrankten hatten, bis es ein negatives Testergebnis gibt. In den roten Klinikbereichen werden die Covid-19-Patienten behandelt. Derzeit ist das ausschließlich in Eisleben der Fall.
Gleichzeitig appellierte Schulter aber auch, dass man bei gesundheitlichen Problemen in jedem Fall den Arzt und auch das Krankenhaus aufsuchen solle, auch wenn man versuche, Kapazitäten für mögliche Coronapatienten frei zu halten. Bei einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zählt jede Minute, da könne Zurückhaltung lebensgefährlich sein. „Ein Herzinfarkt ist jetzt in der Krise noch genauso gefährlich und es muss schnell geholfen werden.“ (mz)