Nähen für Kenny Corinna Reisser hilft durch nähen dem Verein "Herzensangelegenheit"

Bornstedt - Wer kann nähen? Mit diesem Aufruf wandte sich der Verein „Herzensangelegenheit“ bei Facebook an seine Follower und fragte nach, wer schnell und unbürokratisch helfen und Sachen für den kleinen, schwerkranken Kenny aus Naumburg nähen kann.
„Sein Schicksal hat mich sehr berührt und ich habe sofort meine Hilfe zugesagt“, meint Corinna Reisser emotional. Ihren Worten zufolge zögerte sie daher auch nicht, holte noch am selben Tag ihre Nähmaschine heraus und machte sich ans Werk. Die Hobbynäherin aus Bornstedt beschäftigt sich seit zwei Jahren mit dieser Handarbeit und vertiefte sich in diesem kurzen Zeitraum immer mehr in diese Thematik.
„Jeder Mensch kann helfen und sollte es auch tun“
„Stoff habe ich immer genügend zu Hause“, so die 39-Jährige. Auf Handwerksmessen bevorrate sie sich regelmäßig mit dieser Meterware. Mittlerweile schneidert sie für ihren siebenjährigen Sohn Mateo, für Freunde und natürlich auch für sich selbst. Wie sie gerade auf den Verein „Herzensangelegenheit“ aus Wansleben gekommen ist? Dazu erzählt Corinna Reisser, dass sie durch ihren Beruf als Friseurin und Filialleiterin von „Friseur und Kosmetik Charmant“ in Röblingen immer wieder von ihrer Kundschaft auf den Verein aufmerksam gemacht wurde. „Das war der Punkt, an dem ich mit damit intensiver beschäftigt habe“, erklärt sie im Gespräch und sagt weiter, dass sie die Arbeit von Mandy und Nico Brandtner, den beiden Initiatoren von „Herzensangelegenheit“, seit gut einem Jahr auf Facebook verfolgt.
„Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich die Arbeit von Mandy und Nico Brandtner schätze“, sagt die junge Mutter, denn sie und ihr Mann Christian Geschke verbindet das gleiche traurige Schicksal: Beide Familien haben ein Kind verloren. „Deshalb hängt mein Herz auch so an diesem Verein und ich bin froh, dass ich helfen konnte.“ „Jeder Mensch kann helfen und sollte es auch tun“, ist ihre feste Überzeugung. Und deshalb begann sie, für den kleinen Kenny Hosen und Schlafanzüge anzufertigen. Die Kleidungsstücke mussten extra geschneidert werden, da der Junge mit sehr vielen medizinischen Geräten und Schläuchen verbunden ist und gekaufte Hosen einfach zu unbequem für den Kleinen wären.
Verein „Herzensangelegenheit“ aus Wansleben von Hilfsbereitschaft überwältigt
„Die Hilfsbereitschaft hat uns überwältigt“, sagt Nico Brandtner vom Verein „Herzensangelegenheit“. Die genähten Sachen haben sie bereits an die Familie aus Naumburg geschickt und zusätzlich als Geschenk noch ein Kamerasystem mit zu den genähten Sachen gelegt. Damit nicht nur die Eltern von Kenny, sondern auch seine Geschwister Kontakt mit ihm halten können. „Leider konnten wir die Sachen nicht persönlich überbringen“, bedauert Brandtner sehr, „aber ein Besuch des Jungens und der Eltern lässt sich bestimmt bald nachholen“, meint der Vereinsvorsitzende zuversichtlich. (mz)