Blick in die Geschichte Blick in die Geschichte: Goldwäscher am Auerberg

Stolberg - Eine alte Karte der Grafschaft Stolberg aus dem Jahre 1736 von Johann Friedrich Penther (1693-1749) enthält am Fuße des Auerberges, im Quellgebiet der Krummschlacht, den Forstnamen „Waschen“.
Das war im Jahre 1931 der Anlass für M. A. Buchner aus Stolberg, der Goldgräberlegende vom Auerberg nachzugehen. Bereits im Jahre zuvor hatte man dort nach seinem Bericht zufällig eine Anlage entdeckt, die auf Goldwäscherei hindeutete. „Keine Chronik erwähnt davon ein Wort“, so Buchner.
Der Auerberg besteht aus Quarzporphyr, einem Tiefengestein, das Gold enthalten kann. Im Quarzporphyr ist aber auch Schwefelkies eingelagert, der seiner gelben Farbe wegen oft mit Gold verwechselt wurde. Daher auch der Name „Katzengold“ oder „Narrengold“.
Die „Wäsche“ am Auerberg war nach Buchners Beobachtungen rund 50 Meter lang und 20 Meter breit. Mitten im Bachbett hatte man einen Teich ausgehoben und auf der Talseite durch einen hohen Damm abgesperrt. In diesem Teich sollte sich der abgeschwemmte Sand des verwitterten Quarzporphyrs absetzen.
Das Überlaufwasser leitete ein künstlicher Graben in das Bachbett zurück. Der Waschprozess hatte nach seinen Vorstellungen in einem Loch mit drei Metern Tiefe und fünf Metern Durchmesser stattgefunden haben. Wie, gibt Buchner nicht mit an. Etwas abseits standen damals noch die Grundmauern eines Gebäudes. Ob es sich tatsächlich um das „Notquartier“ für den Nachtwächter gehandelt hat, ist zweifelhaft. Etwa 50 Meter talwärts führte ein großer alter Stollen in den Berg.
Der Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue“ möchte gern in Erfahrung bringen, ob sich heute, nach 85 Jahren, dort noch Spuren von dieser Anlage erkennen lassen. (mz/hno)