Rodelpartie am Auerberg: Ausflug zum Josephskreuz: Polizei stellt keine Verstöße gegen Corona-Regeln fest

Stolberg - Jörg Mußfeldt zieht seine Frau vorsichtig an die Seite. Nur Sekunden später sausen drei Knirpse mit ihren Schlitten an dem Pärchen vorbei und biegen fröhlich lachend in den Wanderweg nach Stolberg ein. Derweil verschwindet die Spitze des 38 Meter hohen Josephskreuzes für einen kurzen Moment im trüben Nebel. Doch das tut der Stimmung am Sonnabendmittag keinen Abbruch. Der Schneefall der letzten Tage hat den Auerberg in eine traumhafte Winterlandschaft verwandelt. „Es ist einfach schön hier“, findet der Sangerhäuser Mußfeldt, der an diesem Tag gleich zweimal den rund 1,5 Kilometer langen Weg zwischen dem Parkplatz am Forsthaus und der Josephshöhe unter die Füße nimmt.

Dabei sind die beiden Sangerhäuser in guter Gesellschaft. Vor allem Familien ziehen auf den schneebedeckten Wegen ihre Schlitten mit dem Nachwuchs hinauf auf den 580 Meter hohen Auerberg. Denn wandern, rodeln und spazieren gehen sind in der Corona-Pandemie grundsätzlich auch sorgenfrei möglich, sagen Virologen. Sofern der nötige Abstand eingehalten werde, berge Bewegung im Freien nur ein geringes Ansteckungsrisiko, heißt es. Das und vor allem die Reisefreiheit kurz vor dem schärferen Lockdown nutzen noch einmal zahlreiche Ausflügler aus dem Großraum Halle/Leipzig. Das belegen die Kfz-Kennzeichen auf dem Parkplatz am Forsthaus.

Den hat an diesem Wochenende auch das Polizeirevier Mansfeld-Südharz im Blick. Vor allem die Zufahrten zum Josephskreuz werden regelmäßig von den Beamten kontrolliert. Schließlich war vor allem ein Ansturm auf die Skigebiete rund um den Brocken erwartet worden. Doch der bleibt für den Unterharz aus. „Der Parkplatz am Forsthaus war gut belegt. Wir haben keinerlei Verstöße festgestellt“, zieht Ralf Karlstedt, Sprecher der Polizeiinspektion Halle, mit Blick auf die geltenden Abstandsregeln eine Bilanz des Winterwochenendes. Während die Beamten am Sonnabend durchschnittlich rund 100 Fahrzeuge rings um den Auerberg zählten, waren es am Sonntag jeweils 200 Autos bei den spontanen Besuchen vor Ort. (mz)