Aufbau Eisleben Aufbau Eisleben: Kopfverletzung und ein Remis

Eisleben - „Das hätte auch ganz anders ausgehen können“, sagte Rüdiger Brendel, der kaum ein Heimspiel Aufbau Eislebens verpasst. 5:5 vielleicht, oder 7:7. Auch ein Sieg war möglich, sowohl für die Helftaer als auch für Bräunrodes Elf. So aber hieß es 3:3 im Derby der Landesklasse 4.
Aufbaus Kapitän Patrick Gräbe musste wegen Kopfverletzung minutenlang behandelt werden
Dabei schien Aufbau zur Pause (1:3) schon auf verlorenem Posten zu stehen. Raik Rothe, bester Torschütze, musste für den verhinderten Mattias Philipp wieder mal den Kasten hüten. Der angeschlagene Kapitän Patrick Gräbe lief über den Platz, als hätte er sich Eier unter die Schuhe geschnallt. Und auf der Bank saß neben Thomas Koralewski mit Matthias Schulze nur noch ein Wechselspieler. Einer, der vor mehr als zwei Jahren das letzte Mal in der Ersten gekickt hatte. Doch ab Mitte der zweiten Hälfte spielte Gräbe wie aufgezogen. Bei einem Kopfballduell war er mit Patrick Bieder zusammengeknallt, musste minutenlang versorgt werden. Das Verbandsmaterial für seinen Kopf reichte kaum. Aber offenbar war er danach so vollgepumpt mit Adrenalin, dass er die Schmerzen nicht mehr spürte. Immer wieder trieb er seine Mannen nach vorn.
Dabei hatte Trainer Frank Pfefferle vor der Pause noch gewettert. „Ihr trabt dahinten raus, wie eine Schülermannschaft.“ In der Tat war es so und Aufbaus Defensive stellte sich gegen die schnellen und wendigen Philipp Ehrlich und Florian Schulz obendrein ziemlich ungeschickt an. Diese beiden waren es auch, die Bräunrode in Führung brachten. Ehrlich (22.) und Schulz (25.) trafen fast unbedrängt, wobei Aufbaus Michael Dietrich monierte: „Immer lasst sie schön flanken.“
Denn Aufbaus Fehlerkette begann schon im Mittelfeld. Als aber Mohammad Albicho traf (34.), keimte wieder Hoffnung auf. Die währte genau sechs Minuten. Dann war erneut Schulz zur Stelle. Allerdings aus stark abseitsverdächtiger Position. Auf der Gegenseite trafen Tobias Weiß und Daniel Prudlik den Pfosten. Nach der Pause legte Aufbau den Turbogang ein, war damit aber anfällig für Konter. Gleich nach dem ersten knallte Steven Kahle den Ball an den Pfosten (47.). Dann erhitzte eine Szene in der 51. Minute die Gemüter, besonders die der Helftaer. Rolf Kaiser und Bieder hatten Aufbaus Steven Breßler im Strafraum zu Fall gebracht. Doch der Pfiff von Schiedsrichter Mathias Merl blieb aus. Und auch sein Assistent Steffen Raddatz, er muss es gesehen haben, reagierte nicht.
78 Zuschauer bem Derby Aufbau Eisleben gegen Bräunrode
Doch Aufbau kämpfte weiter und wurde belohnt. Zwar verpasste Albicho das Leder in der 62. Minute, doch Weiß knallte es mit links unter die Latte. Später schloss Roger Krone viel zu lasch ab (70.), im Gegenzug traf Kahle wieder nur den Pfosten. Und so ging es hin und her. Ein geordnetes Mittelfeld war jetzt auf beiden Seiten weitestgehend Fehlanzeige. Die Torhüter Rothe und Aurelian Agapi überbrückten es meist mit weiten Schlägen, so dass es immer wieder zu Kopfballduellen in Strafraumnähe kam. Das war zwar nicht immer schön anzusehen, hielt aber die nur 78 Zuschauer in Stimmung.
Und es hätte nicht viel gefehlt am Bräunröder Sieg. Doch Schulz traf das leere Tor nicht (78.) und Chris Gauk legte noch einmal quer ins Niemandsland, statt selbst abzuschließen (83.). Fünf Minuten Nachspielzeit zeigte Schiedsrichter Merl an. Für Aufbau das Signal noch einmal alles nach vorn zu werfen. Besonders Albicho schien es erzwingen zu wollen. Und er erzwang es in der dritten Extraminute. Von halblinks lief er, den Rücken zum Tor gewandt, in die Mitte und schloss mit rechts ab. Keeper Agapi machte zwar keine gute Figur, aber der Ball schien nicht haltbar zu sein. (mz)