Streit um Geschäftsführerposten: Allstedt: Ehemalige Geschäftsführerin der Wohnungsgesellschaft mbH klagt gegen Abberufung

Allstedt - Im Rechtsstreit um die Neubesetzung des Geschäftsführerpostens bei der städtischen Wohnungsgesellschaft mbH in Allstedt hat die Stadt einen juristischen Etappenerfolg erzielt. Das Urteil des Landgerichts Halle sei zu Gunsten der Kommune ergangen, sagte Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung. Gegen das Urteil sind allerdings noch Rechtsmittel möglich, die Sache ist für Allstedt also noch nicht ganz ausgestanden.

Die Stadt hatte den Posten des Geschäftsführers im vergangenen Jahr öffentlich ausgeschrieben und sich unter insgesamt sechs Bewerbern für Johannes Pätzold entschieden. Er stieg zum 1. März diesen Jahres ins Unternehmen ein und übernahm am 1. April die Geschäftsführung der Wohnungsgesellschaft.

Seine Vorgängerin hatte die Geschäfte der Gesellschaft seit 2010 geleitet. Ihr auf fünf Jahre befristeter Vertrag war 2015 ohne Ausschreibung um weitere fünf Jahre verlängert worden. Als nun die nächste turnusgemäße Besetzung des Geschäftsführerpostens anstand, hatten sich die Gesellschaftsvertreter - ein sechsköpfiges Gremium aus Bürgermeister und Vertretern aller Stadtratsfraktionen - jedoch dafür entschieden, die Stelle auszuschreiben. Das sei bei solchen Leitungspositionen ein ganz normales Vorgang, hatte Richter damals erklärt.

Gegen ihre Abberufung in diesem Frühjahr war die ehemalige Geschäftsführerin allerdings rechtlich vorgegangen. Die Stadt Allstedt lässt sich in dem Rechtsstreit anwaltlich vertreten. Die Wohnungsgesellschaft Allstedt verwaltet Häuser mit rund 240 Wohnungen sowie etliche Gewerbeimmobilien, der größte Teil befindet sich in ihrem Eigentum. Die Stadt hatte das Tochterunternehmen 1993 gegründet. Mit der Bildung der Einheitsgemeinde kamen Immobilien in Mittelhausen, Holdenstedt, Winkel und Wolferstedt dazu, die die Gesellschaft verwaltet. (mz)