Löschwasser reicht nicht Allstedt: Analyse der Feuerwehr zum Löschwasser
Allstedt - Die Aktualisierung der Risikoanalyse und Bedarfsplanung für die Freiwilligen Feuerwehren im Gebiet der Einheitsgemeinde Stadt Allstedt hat der Stadtrat jetzt mit deutlicher Mehrheit von 16 zu 1 Stimmen bei einer Enthaltung beschlossen.
In dem Papier legt die Kommune fest, wie sie sich technisch und personell für den Notfall rüsten muss. Zum ersten Mal wird in dem Papier auch die Situation alles Ortsteile bei der Löschwasserversorgung mit berücksichtigt. Dafür sollten die Ortswehrleiter die relevanten Hydranten benennen, deren Leistungsfähigkeit dann gemessen wurde. Ein Löschwasservertrag mit dem Wasserverband Südharz regelt, dass der Verband diese Hydranten vorhält und die Kommunen für das entnommene Wasser zahlen.
Kritische Löschwasserversorgung in Sotterhausen
Bei der Erhebung hat sich allerdings herausgestellt, dass in keinem Ortsteil der Löschwasserbedarf komplett aus dem Trinkwassernetz über die Hydranten gedeckt werden kann. Dafür reichen die Leitungs-querschnitte und das Fassungsvermögen der Hochbehälter nicht ganz aus. In Allstedt, Beyernaumburg, Einsdorf, Einzingen, Katharinenrieth, Mittelhausen, Niederröblingen, Nienstedt, Othal, Winkel und Wolferstedt liegt die Abdeckung aus der Leitung immerhin bei 90 Prozent, in Emseloh und Pölsfeld bei 80 Prozent.
Sotterhausen dagegen hat mit nur 30 Prozent die geringste Versorgungssicherheit aus dem Trinkwassernetz. Dort bietet auch die Löschwasserzisterne nur eine 30-prozentige Abdeckung. In Holdenstedt können 46 Prozent des Bedarfs aus dem Trinkwassernetz abgedeckt werden, in Liedersdorf 50. Dort ist die Zisterne mit 48 Prozent Versorgung ein zusätzliches großes Reservoir. Allerdings kann das Wasser aus Löschteichen und Zisternen nur in einem Radius von 150 bis 300 Metern genutzt werden, heißt es in der Analyse. Und Stadträte gaben zu bedenken, dass die zunehmende Trockenheit die Löschteiche zu unzuverlässigen Wasserquellen macht.
Burg & Schloss Allstedt und Schloss Beyernaumburg unterversorgt
Nicht mit berücksichtigt worden seien private Zisternen, Löschteiche und sonstige Wasservorräte in Pools und Brunnen, die im Notfall aber mit genutzt werden könnten, heißt es in dem Papier. Als unterversorgte Bereiche werden das Gelände um Burg & Schloss Allstedt und Schloss Beyernaumburg genannt.
„Als problematisch muss derzeit die Situation in Sotterhausen, Holdenstedt und Pölsfeld eingeschätzt werden“, heißt es. Dort seien die Querschnitte der Trinkwasserleitungen klein und andere Entnahmestellen für Löschwasser kaum vorhanden.
Wo Wasser fehlt, muss es mit Tanklöschfahrzeugen herangeschafft werden. Dafür stünden zehn Feuerwehrautos vom Typ TSF-W mit jeweils 600 Liter Fassungsvermögen sowie ein HLF 20/20 und ein TLF 16/25 zur Verfügung, die 2.000 beziehungsweise 2.500 Liter Wasser an Bord haben. (mz)