Abfallwirtschaft Abfallwirtschaft: Wie geht es mit der Müllentsorgung im Landkreis weiter?

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt - Die Beratungen für das neue Abfallwirtschaftskonzeptes des Landkreises Mansfeld-Südharz gehen in eine neue Runde. Nachdem in einer Anhörung vor allem die großen Wohnungsgesellschaften Anregungen zu dem Rahmenplan vorgebracht haben, soll der 118 Seiten umfassende Entwurf jetzt präzisiert werden. „Ziel ist es, das Konzept bis zum Jahresende fertigzustellen und dem Kreistag zur Verabschiedung vorzulegen“, sagte Landkreissprecher Uwe Gajowski. Der Rahmenplan soll die Abfallentsorgung bis zum Jahr 2025 im Landkreis regeln.
Warten auf den Bund
Allerdings ist dessen Aufstellung noch eine Rechnung mit zwei Unbekannten. Denn der Bundestag plant neben der Verabschiedung eines neuen Wertstoffgesetzes auch ein neues Kreislaufwirtschaftsgesetz. Beide sind derzeit jedoch nicht in Sicht, obwohl sie bereits für das vergangene Jahr angekündigt worden waren. So können sie in dem Konzept bislang keine Berücksichtigung finden.
Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Mansfeld-Südharz kümmert sich um die Erfassung, den Transport und die Entsorgung des Abfalls. Dazu bedient er sich auch anderer Firmen. So sammelt die RES Sangerhausen GmbH den Hausmüll im gesamten Landkreis ein. Entsorgt wird der Restmüll in den früheren Altkreisen unterschiedlich. Für das Gebiet des Mansfelder Landes übernimmt das die Wertstoffaufbereitung GmbH Edersleben (WAE), die zur Romonta Holding gehört. Für den Sangerhäuser Raum erledigt die Entsorgung des Hausmülls die Naunhofer Transportgesellschaft mbH, die den Müll bei der TREA Leuna GmbH verbrennen lässt.
Im Zusammenhang mit den Planungen steht auch die flächendeckende Einführung der Biotonne, die bislang lediglich im Altkreis Sangerhausen in den Haushalten zu finden ist. Darüber hinaus werden die Systeme für die Abfuhr des Hausmülls diskutiert. Neben dem praktizierten Vorgehen ist unter anderem auch ein sogenanntes Identsystem in der Prüfung.
Klar ist unterdessen, dass die Behandlung des Hausmülls neu ausgeschrieben werden muss. Die bestehenden Verträge enden im Dezember 2017. Seit mehreren Jahren darf der Hausmüll nicht mehr unbehandelt auf Deponien gelagert werden. Vielmehr muss er thermisch oder mechanisch-biologisch behandelt werden. Mit der Neuausschreibung soll zugleich die Restabfallbehandlung für die Entsorgungsgebiete der Altkreise Sangerhausen und Mansfelder Land zusammengeführt werden. Historisch bedingt bestehen derzeit zwei Verträge, die vor der Fusion der beiden Altkreise abgeschlossen worden waren.
Europaweite Ausschreibung
Der Betriebsausschuss des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft hat sich auf Eckpunkte für die Ausschreibung der Restabfallbehandlung ab dem Jahr 2018 verständigt. Demnach werden die Leistungen in den kommenden Tagen europaweit ausgeschrieben. „Am Ende entscheidet der Preis über den Zuschlag für den Auftrag“, sagte Kreissprecher Gajowski. (mz)