Landkreis sucht Integrationslotsen 100 ukrainische Flüchtlinge in Mansfeld-Südharz erwartet
In Mansfeld-Südharz werden 100 Flüchtlinge aus der Ukraine erwartet. Diese sollen dezentral untergebracht werden. Derweil sucht der Landkreis Ehrenamtler, die den Flüchtlingen nach der Ankunft helfen.

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt/MZ - Am Mittwoch werden 100 Flüchtlinge aus der Ukraine im Landkreis erwartet. Dies bestätigte der Landkreis am Dienstagabend. Sie sollen zunächst in der Glück-Auf-Halle in Eisleben ankommen. „Von dort werden wir sie schnellstmöglich weiterverteilen“, sagte Kreissprecherin Michaela Heilek. Die Sporthalle soll nur so lange als Sammelstelle für Flüchtlinge dienen, bis die ehemalige Schule im Lindenweg in Hettstedt als Sammelstelle für den Landkreis hergerichtet ist.
Untergebracht werden sollen die ankommenden Flüchtlinge nach wie vor dezentral. Es gebe derzeit schon Angebote im „niedrigen dreistelligen Bereich“, Flüchtlinge aufzunehmen, so Heilek. Dies umfasse Wohnungen, Zimmer oder gar Häuser. Man prüfe die Angebote, ob sie den Kriterien entsprächen. Der Landkreis habe noch 140 freie Plätze, um Flüchtlinge aufzunehmen, 84 seien aufgenommen worden.
Ausweitung der Kapazitäten in Mansfeld-Südharz wird geprüft
Sven Vogler, Leiter des Fachbereichs 1 der Kreisverwaltung, sagte im Sozialausschuss am Montagabend, dass die Geflüchteten nach dem so genannten „Königsteiner Schlüssel“ in Deutschland aufgeteilt werden. Dieser Schlüssel richtet sich nach Steueraufkommen und Einwohnerzahl vor Ort. Laut Vogler entfielen bei bundesweit 100.000 Geflüchteten zwischen 180 und 190 Menschen auf den Landkreis Mansfeld-Südharz.
Von den bis Montagabend angekommenen Ukrainern seien 22 Kinder gewesen. Die Geflüchteten hätten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz Anspruch auf eine Unterkunft und auch auf entsprechende Geldleistungen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Man rechne damit, dass noch mehr als die bisherigen 150 Unterbringungsmöglichkeiten benötigt würden. „Wir werden weitere Kapazitäten erschließen und aufbauen“, kündigte Vogler an. Konkrete Planungen und regelmäßige Videoschalten mit dem Land Sachsen-Anhalt dazu liefen. „Wir wissen alle nicht, was uns in den nächsten Wochen noch erwarten wird.“
Kreis sucht Ehrenamtler
Derweil sucht der Landkreis nach ehrenamtlichen Integrationslotsen, die Flüchtlingen bei der Eingewöhnung helfen, heißt es in einer Mitteilung der Kreisverwaltung. Dieses Engagement werde mit bis zu 150 Euro monatlich (befristet für sechs Monate) unterstützt. „Gesucht werden Interessierte, die zeitlich flexibel sind, Freude am Umgang mit Menschen haben und aufgeschlossen gegenüber anderen Kulturen sind.
Sprachkenntnisse in Russisch oder Ukrainisch sowie Englisch sind von Vorteil“, hieß es. Die Lotsen übernehmen eine Brückenfunktion zwischen den Flüchtlingen und der Gesellschaft. Zu den Aufgaben zählen Hilfe bei der Wohnungssuche, Unterstützung bei der Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsplatz, individuelle Sprachförderung und die Begleitung bei Behördengängen sowie Arztbesuchen.
›› Interessenten melden sich bei Silke Schröder unter 03464/535 33 32 oder [email protected].