1.Advent in Mansfeld-Südharz 1.Advent in Mansfeld-Südharz: Über diese Weihnachtsmärkte bummelten die Besucher

Sangerhausen - Die Saison hat begonnen, pünktlich zum ersten Advent startet der große Ansturm auf die Weihnachtsmärkte der Region. Und noch bevor diese in den Städten die Buden öffnen, machen vorwiegend kleinere Orte den Anfang: In Hinterhöfen oder Kirchgärten tummelt sich oft mehr als nur das halbe Dorf.
Am Sonnabend herrscht rund um das Gelände des Christlichen Jugenddorfs in Sangerhausen wieder der verkehrstechnische Ausnahmezustand.
Alle wollen zum Weihnachtsmarkt des CJD, und die Einweiser haben alle Hände voll zu tun, um die anrollende Blechlawine auf die vorbereiteten Parkflächen zu lenken.
Ist man das Auto erst mal los, kann man sich aber entspannt dem vorweihnachtlichen Trubel hingeben. In den vergangenen Wochen sind in den Werkstätten wieder jede Menge Deko- und Geschenkartikel gebaut und gebastelt worden, die nun an den Hütten und Ständen neue Besitzer finden.
Die kleinen Besucher haben derweil Spaß am Märchenspiel sowie beim Herstellen von Kerzenbäumchen und bunt verzierten süßen Hexenhäuschen.
Zusammenrücken, Glühweinbecher festhalten und Platz für den nächsten Neuankömmling lassen - die Wickeröder sind das gewohnt, wenn sie die Adventszeit im schmalen Kirchhof einläuten.
Wickerode - Der kleinste Weihnachtsmarkt im Südharz
Vom „kleinsten Weihnachtsmarkt im Südharz“ spricht Rita Franke, Herrin über dutzende Kränze, Strohsterne, Tischtücher und Figuren. „Alles selbst gemacht in kurzer Zeit“, erzählt sie von der Bastelei der Dorfbewohnerinnen.
Der Ort warte förmlich darauf, hier zuzugreifen: So ziemlich jeder möchte einen Adventskranz aus den Händen seiner Nachbarinnen ergattern. Nach kaum einer Stunde Öffnungszeit muss Franke lachen: „Viel ist nicht mehr da“, sagt sie und lenkt die Aufmerksamkeit vorerst auf das Innere der Kirche.
Das ganze Jahr über sammeln die Wickeröder für eine Weihnachtsausstellung. Mal haben sie Krippen gezeigt, mal Pyramiden, Spielzeug oder Bibeln. In diesem Jahr hat jeder ein Märchenbuch beigesteuert. „Und jetzt überlegen wir schon, was wir 2017 ausstellen“, meint Franke.
Weihnachtsdorf in Hainrode
Endlich in Nachbars Hof schauen und sehen, was sich hinter hohen Toren verbirgt - doch nicht nur deshalb ist der erste Advent in Hainrode ein kleiner Geheimtipp.
Denn statt eines Weihnachtsmarktes gibt es hier gleich ein gutes Dutzend. So ziemlich das halbe Dorf macht mit, wenn die Buden im eigenen Vorgarten aufgebaut werden.
„Klar bin ich hier dabei“, meint Anika Linder, die mittlerweile in Heidelberg lebt. „Mein Urlaubsplan richtet sich längst nach dem Festkalender der Hainröder.“
Doch wo würde die junge Frau am liebsten ihren Glühwein schlürfen? „Hofmanns Hof“, sagt sie und zeigt auf ein volles Grundstück mit Basteleien, Café im Wintergarten und Feuerschalen.
Das gibt es hier nur zum „Advent in den Höfen“. Und die historischen Gemäuer ziehen auch immer mehr junge Leute an.
Nicht nur einen Treffpunkt gebe es, findet Susanne Berger. „Man muss schon den ganzen Ort durchstreifen. Denn der Hainröder Markt ist einfach der beste.“
Weihnachtsmarkt in Wettelrode
Der Weihnachtsmann ist da. Ohne ihn darf es in Wettelrode gar keinen Adventsmarkt geben, erklärt Lutz Thiele. „Dann würden die Kinder doch etwas vermissen.“ Die Frage, wer in das Gewand des alten Mannes schlüpft, muss gar nicht erst gestellt werden: Thomas Heinz ist stets bereit. „Für den Weihnachtsmann habe ich die perfekte Figur“, findet er.
Seit drei Jahren schon hat er ein Ohr für die Kleinsten des Ortes, die ihn dafür mit Gedichten entlohnen. „‚Lieber guter Weihnachtsmann’“ ginge immer, doch oft seien auch ganz neue Lieder dabei. Und dann sind da ja noch die Wünsche der Kleinen, die immer noch ganz klassisch seien: Puppen, Autos, ein neues Computerspiel.
„Das hat sich seit Jahren kaum verändert“, so der Weihnachtsmann. „Nur eines hat mich überrascht. Jemand wollte ein Spiel, das ihm eine Torte ins Gesicht wirft.“ (mz)