Wanderweg seit sieben Jahren gesperrt Wanderweg seit sieben Jahren gesperrt: Sicherer Weg zur Roßtrappe ab 2018 geplant

Thale - Gute Nachricht für alle Wanderfreunde: Sieben Jahre nach der Sperrung des Wanderweges zwischen Harzer Hexenstieg und der Roßtrappe, der so genannten Schurre, rückt seine Wiederherstellung in greifbare Nähe. Die Stadt hofft auf eine Freigabe im kommenden Jahr.
Der Weg ist 2010 nach einem Steinschlag teilweise verschüttet (die MZ berichtete). Jetzt habe das Planungsbüro „Dr. Köhler Geoplan GmbH“ den Vorentwurf zur Beräumung und Sicherung des Weges und des Berghanges erstellt, informierte Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU). „Wir erwarten nun eine Abstimmung unter Beteiligung der Natur- und Umweltverbände mit den zuständigen Behörden im August und September dieses Jahres“, sagte er zum weiteren Verfahrensweg.
FFH-Gebiet hat den höchsten Schutzstatus
Balcerowski erinnerte auch daran, dass die Schurre im Naturschutzgebiet des Bodetals und im so genannten FFH-Gebiet „Bodetal und Laubwälder des Harzrandes bei Thale“ liegt. Somit habe das Gebiet den höchsten Schutzstatus. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) ausgewiesen wurden und dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen) dienen.
Im Oktober will die Stadt dann die Anträge zur Genehmigung der vorgesehenen Bauwerke für den Steinschlagschutz stellen. „Ich gehe davon aus, dass wir den Baubeginn im März 2018 hinbekommen“, sagte Balcerowski. Parallel zum Genehmigungsverfahren soll im Oktober auch der Antrag auf Fördermittel beim Land gestellt werden. „Diese wurden uns bereits seitens des Leadermanagements in Aussicht gestellt“, betonte der Bürgermeister.
Kosten werden mit 260.000 Euro veranschlagt
Bei zügiger Genehmigung und Bauzeit könnte der Wanderweg noch im nächsten Jahr freigegeben werden. Die Kosten für das Vorhaben werden mit etwa 260.000 Euro veranschlagt.
Auch Thales Bauamtsleiter Guido Blosfeld zeigte sich zuversichtlich, dass die Genehmigung relativ zügig erteilt wird. In dem Planungsentwurf werde gerade das sensible Thema der Beräumung des Hanges und des Baus von Schutzanlagen „angemessen berücksichtigt“, sagte er. Hinweise des Naturschutzes seien in die Planung mit eingeflossen. So werde es beispielsweise keine Steinfangnetze geben; gegen solche Netze hatten sich Naturschützer ausgesprochen.
Insgesamt gebe es sechs Einzelmaßnahmen, mit denen der Weg vor weiteren Steinschlägen gesichert, der Eingriff in die Natur aber möglichst gering gehalten werden soll. Wie Blosfeld weiter sagte, zähle zu dieser „landschaftsverträglichen Sicherung des Weges“ beispielsweise die Beräumung der Felsen von losem Gestein. Das Material solle zum Ausbau des Wanderweges eingesetzt werden.
Trasse des Wegs soll oben geändert werden
Holzbarrieren sollen Geröll künftig vor dem Abrutschen stoppen. Ein Steinschlagschutzzaun, so wie am Goetheweg angebracht, soll entlang der hohen Felswand im westlichen Teil des Weges gesetzt werden. Und im oberen Bereich soll die Trassenführung des Weges so verändert werden, dass Rückhalteflächen für Felsstürze geschaffen werden können. Nun geht es nach den Worten des Bauamtsleiters in den Gremien von Stadt und Land an den Feinschliff. So wurde dem 23 Seiten umfassenden Vorentwurf bereits am Donnerstagabend im Bauausschuss zugestimmt. (mz)