Wahl in Harzgerode Wahl in Harzgerode: Marcus Weise will Bürgermeister werden

Harzgerode - Sprecher des Landesschülerrates, später wissenschaftlicher Mitarbeiter der CDU-Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer, jetzt Kreisgeschäftsführer der CDU im Harz - mancher hat gedacht, dass Marcus Weise den Weg in die Landes- oder Bundespolitik suchen würde. „Darauf bin ich auch oft angesprochen worden“, sagt der 28-Jährige.
Doch seine Frau und er hätten sich nach dem Studium „ganz bewusst entschieden, uns in Harzgerode niederzulassen, weil uns unsere Heimat am Herzen liegt und wir etwas für unsere Heimat tun möchten“. Seit 2009 ist Marcus Weise Mitglied des Stadtrates, seit 2014 Mitglied des Kreistages und Ortsbürgermeister in Harzgerode.
Jetzt bewirbt sich der 28-Jährige um das Amt des Bürgermeisters der Einheitsgemeinde Stadt Harzgerode. „Ich bin der Meinung, dass wir in der Region sehr große Potenziale haben. Diese möchte ich mehr nutzen und unsere Heimat positiv entwickeln.“
Marcus Weise ist in Harzgerode aufgewachsen und zur Schule gegangen - bis das Gymnasium geschlossen wurde. Diese Schließung war für ihn auch der Punkt, an dem er entschied, sich politisch zu engagieren, um „etwas zum Positiven zu verändern“. Dass er den Weg zur CDU fand, „lag einfach am nächsten“, sagt er und verweist auf Freundschaften zu Christdemokraten und seinen, sich in der Partei engagierenden Großvater. Doch Parteien, so der 28-Jährige, „spielen auf kommunaler Ebene gar keine Rolle. Ich möchte aber die Netzwerke, die wir haben, einfach nutzen, um Probleme, die bestehen, schneller lösen zu können“.
Nutzen für eine Arbeit als Bürgermeister möchte er aber auch sein Wissen, das er nach dem Abitur in Ballenstedt im Studium der Politik- und Wirtschaftswissenschaft erwarb, und die Kenntnis der Region durch seine politische Tätigkeit. Marcus Weise möchte das Miteinander in der Einheitsgemeinde verbessern, das Engagement in den Orten mehr und deren Anliegen „viel positiver und wohlwollender“ unterstützen. Wichtig dafür sei die enge Zusammenarbeit mit den Ortsbürgermeistern, den Ortschaftsräten und dem Stadtrat.
Der 28-Jährige will sich dafür einsetzen, „Bedingungen zu schaffen bzw. bereits vorhandene besser zu vermarkten, damit es gelingt, junge Leute in der Region zu halten oder in die Region zu holen“. Partner sieht er dabei in den Unternehmen, die Arbeits- und Ausbildungsplätze bieten.
Marcus Weise, der bereits einen Ausbilderstammtisch initiiert hat, will weiter den Kontakt suchen und sich dafür einsetzen, das „Firmen die Stadt als attraktiven Gewerbestandort ansehen“, zum Beispiel durch einen Breitbandausbau in allen Ortsteilen. Zusammenarbeiten will er ebenso mit Anbietern von Wohnungen und Bauplätzen sowie Vereinen, „die einen Großteil des Freizeitangebotes bereithalten“. Auch im Erhalt und der Weiterentwicklung der Schulstandorte, dem Angebot der Kinderbetreuung in den Orten und einer für Ältere attraktiven Stadt sieht er Schwerpunkte.
Als Stadtrat und Ortsbürgermeister weiß Marcus Weise um die finanzielle Situation der Stadt. „Die steuerliche Belastungsgrenze der Bürger ist meines Erachtens erreicht“, sagt er. „Wir müssen mit dem Geld an einigen Stellen noch effizienter umgehen und viel mehr Wirtschaftsförderung betreiben. Wenn es den Unternehmen gut geht, hilft das der Kommune.“
Finanzströme - weltweit - interessieren den 28-Jährigen, in seiner Freizeit liest er Bücher zu diesem Thema. In schwierigen Zeiten wie diesen brauche man ein Stück weit Mut, glaubt er. „Ich würde mich freuen, wenn die Menschen den Mut haben, einem jungen 28-Jährigen ihr Vertrauen zu geben“. Dass man sich auf ihn verlassen könne - „ich glaube, dass habe ich schon an vielen Stellen zeigen können“. (mz)