Volleyball-Oberliga Volleyball-Oberliga: Fortuna Ballenstedt verliert Nervenschlacht

Ballenstedt - Mit 2:3 musste sich Ballenstedt nach einer zweistündigen, sehenswerten Partie gegen den alten und neuen Tabellenführer SSV 80 Gardelegen geschlagen geben. „Es waren nur kleine Unterschiede, die letztlich den Ausschlag gaben“, erklärte Sven Eichmeyer, der bis zum Schluss von der Bank aus mitfieberte.
Stefanie Schlüter, jahrelang eine feste Größe der ersten Damenmannschaft der Fortunen, fasste das Spielgeschehen treffend zusammen: „Auch wenn die Jungs leider knapp verloren haben, war es seit langem eines der packendsten Duelle, die wir gesehen haben.“ Das habe auch die Stimmung in der Halle belegt.
Ballenstedt: Hinz, Hecklau, Wischmann, Kreßer, Pickler, Hendrysiak, Winkler, Ritter, Troitsch, Eichmeyer.
Als hitzige Nervenschlacht gestaltete sich die gesamte Begegnung der beiden Teams auf Augenhöhe. Immer wieder wechselten sich in den fünf Sätzen Glanzleistungen mit unkonzentrierten Momenten ab. „Alles oder nichts“, schien die Marschroute im Angriff zu lauten, wobei die Gäste des öfteren mit erfolgreich gelegten Bällen mehr Flexibilität zeigten.
Der SV hätte den ersten Satz nach einem 17:11 eigentlich nach Hause bringen müssen. Dass es nicht gelang, lag an einer wackligen Annahme und unüberlegt vorgetragenen Angriffen. Gardelegen bedankte sich mit dem 25:22-Satzerfolg. Auch im zweiten Durchgang ging es lange hin und her, bevor sich sich die Altmärker einen Zwei-Punkte-Vorsprung erarbeiteten. Diesmal drehten die Harzer den Spieß um und glichen mit 27:25 aus. Ein Spiegelbild des ersten Satzes sollte der dritte werden. Ballenstedt führte bereits 19:14 und hatte beim 23:20 schon alles in der Hand, machte es aber wieder unnötig spannend. Letztlich reichte es zum 25:23 und der 2:1-Führung. Hitzige Diskussionen zwischen Zuschauern und zwei Gardelegener Spielern sorgten für noch mehr Brisanz, die dem hochklassigen Spiel beider Kontrahenten noch mehr Zündstoff gab. Beim 22:19 für den Gastgeber sah alles nach einem 3:1-Sieg für Ballenstedt aus. „Wie in Satz eins fehlte die Cleverness“, stellte Eichmeyer fest. Gardelegen glich mit dem 25:23 nach Sätzen aus - der Tiebreak musste über den Sieg entscheiden.
Kapitän Tilo Hinz motivierte die Mitspieler: „Gebt von Beginn an Gas.“ Doch das blieb ungehört. Mit dem Schwung des Ausgleichs zog Gardelegen schnell auf 6:2 davon. Die Gastgeber kämpfen sich zwar wieder auf 7:8 heran, doch drei verunglückte Annahmen machten es den Gästen leicht. Als bei 7:11 und 11:14 Ballenstedt vor der drohenden Niederlage stand, zeigte Gardelegen plötzlich Nerven. Erst mit seinem dritten Matchball sicherte sich der SSV das knappe 3:2.
Eichmeyer: „Die einen werden sagen, wir haben einen Punkt gewonnen, die anderen, wir haben zwei Punkte verloren.“ Wenn man sich aber das Spiel betrachte, sei es in allem eine hervorragende Werbung für den Volleyballsport gewesen. „Es kann nun mal nur einen Sieger geben.“
Co-Trainer Steffen Böse zog trotz der Niederlage ein positives Fazit. „Wenn man den Trainingsaufwand betrachtet, den wir aktuell nur betreiben können, ist es schon bemerkenswert, was wir auf dem Parkett geleistet haben“. Für ihn gelte nun, das Augenmerk auf die nächste schwere Aufgabe in Wittenberg am nächsten Wochenende zu legen. Böse: „Das Leben geht nun mal auch nach einer oder mehreren Niederlagen weiter.“ (mz/ifo)