Volleyball-Oberliga Volleyball-Oberliga: Ballenstedter auf Platz zwei

Ballenstedt - Auch wenn Ballenstedt beim USC Magdeburg II eine Weile brauchte, um richtig ins Spiel zu finden, war der 3:1-Sieg letztendlich doch verdient und spülte den Vorjahresmeister zunächst auf Platz zwei der aktuellen Oberliga-Tabelle. Ersatztrainer Sven Eichmeyer, der damit ein erfolgreiches Debüt feiern konnte, zeigte sich nach der Partie beeindruckt von der Vorstellung seiner Jungs: „Es ist erstaunlich zu sehen, wie sich die Mannschaft, auch wenn es mal nicht so läuft, wieder gegenseitig aufputscht und sich so selbst aus einem Tief befreit hat.“ Das sei in der Vergangenheit nicht immer so gewesen und lasse einen Reifungsprozess der gestandenen Männer erkennen.
Sech und Neun vertauscht
Die Hälfte der Mannschaft war bereits einen Tag zuvor angereist, und konnte sich beim ersten Poker-Event der Vereinsgeschichte in puncto Taktik im Eins-zu-Eins-Duell schon mal vorab messen. Vielleicht war es auch der Grund, warum sich Eichmeyer auf dem Aufstellungszettel etwas vertat. „Ich hatte irgendwie die Neun und die Sechs vertauscht, was nicht mehr zu korrigieren war.“ Das zwang die Jungs permanent dazu, ihre Positionen zu überdenken. „Zu meinem Glück hatte Zuspieler Robert Hecklau das Team geschickt und letztlich erfolgreich durch den Satz zum 25:23 geführt.“
Der zweite Satz begann endlich in der gewohnten Aufstellung. Doch fast identisch wie im Satz zuvor plätscherte die Begegnung so vor sich hin, ohne dass sich eine Mannschaft nur einmal entscheidend absetzen konnte. Wiederholt war es zum Schluss die cleverere Spielanlage der Ballenstedter, die letztlich den Unterschied ausmachte und den Fortunen mit dem 25:21 die 2:0-Satzführung bescherte.
Eigentlich hatten sich die Gäste jetzt vorgenommen, den Sack schnell zuzumachen. Doch eine Aufschlagserie des USC brachte die Harzer mit 12:18 ins Hintertreffen. Auch für die meisten Zuschauer schien der Satz augenscheinlich gegessen. Aber Kapitän Tilo Hinz brachte seinerseits mit einer Aufschlagserie den SV wieder auf 17:18 heran. Es entwickelte sich ein wahrer Krimi, es ging hin und her. Das bessere Ende konnten jedoch diesmal die Landeshauptstädter für sich verbuchen. Mit 26:24 verkürzte Magdeburg auf 1:2.
Keine Gefahr
Wer nun auf Ballenstedter Seite nach Sorgenfalten suchte, sah sich getäuscht. „Auch wenn der dritte Satz verloren ging, hatte ich nie das Gefühl, dass das Spiel noch kippen könnte“, beschreibt Hinz die Situation nach dem Verlust.
Davon sichtlich angestachelt, legte die Fortuna zu Beginn des Schlussaktes gleich los wie die Feuerwehr. Über 12:4 und 17:8 machten die Harzer kurzen Prozess mit den Gastgebern. Mit 25:16 ging der letzte Satz ganz klar an die Gäste aus dem Harz, die damit ihren dritten Sieg in Serie einfuhren und sich in der Tabelle der Oberliga auf den zweiten Platz verbessern konnten.
„Das hat mal wieder richtig Spaß gemacht. Man kann an den Gesichtern jedes Einzelnen gut erkennen, wie wir unbekümmert und ohne jeglichen Druck agieren können“, sagte Thomas Wischmann. „Wir machen uns keine Sorgen um Sieg oder Niederlage, sondern wollen einfach nur guten Volleyball zeigen. Ich glaube, das ist uns gegen Magdeburg wieder eindrucksvoll gelungen“, fügte er an. (MZ/Ifo)