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Katastrophenschutz Veranstalter und Stadt können sich auf die Malteser in Ballenstedt verlassen

Zwölf Leute unterstützten eine Woche in der Hochwasserregion um Ahrweiler. Tony Krutenat. „Wir brauchen tolerante Arbeitgeber.“

Von Uwe Kraus 29.09.2021, 10:00
Die Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes in Ballenstedt.
Die Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes in Ballenstedt. Foto: Uwe Kraus

Ballenstedt/MZ - „Jeder kann hier seine individuelle Geschichte erzählen, jeder hätte es verdient, gewürdigt zu werden“, sagt Tony Krutenat, der Leiter Einsatzdienste Ostharz der Malteser. Kürzlich ehrte die Stadt Ballenstedt die ehrenamtlichen Helfer für ihr Tun, das weit über die Stadtgrenzen hinausreicht.

Seit 30 Jahren gelten die Hilfskräfte als zuverlässige Konstante, ihren Slogan „Weil Nähe zählt“ füllen die rund 50 Mitstreiter täglich mit Leben. „Im richtigen Leben sind sie Krankenschwester und Pfleger, Physiotherapeut und Techniker, im Ehrenamt versammeln sie Know-how und Expertise zum Wohle ihrer Mitbürger“, erläutert Tony Krutenat.

Er steht der Truppe als Verbandsführer vor und begann selbst vor 13 Jahren bei den Maltesern in Ballenstedt. „Bei uns muss nicht jeder streng katholisch sein, aber in unserer Arbeit spiegelt sich der christliche Grundgedanke immer wider.“

Malteser aus Ballenstedt erledigen Sanitätsdienst bei Veranstaltungen wie „Rockharz“

Erst kürzlich waren die Ballenstedter Malteser wieder traditionell bei der jährlichen Bistumswallfahrt mit Bischof Gerhard Feige auf der Huysburg im Einsatz. Die Malteser vom Sanitätsdienst sind bei solchen Veranstaltungen bis hin zum „Rockharz“ zur Absicherung ebenso dabei wie bei Katastropheneinsätzen.

Zwölf Leute unterstützten vor einigen Tagen die Einsatzkräfte in der Hochwasserregion um Ahrweiler mit Rettungs- und Materialwagen eine komplette Woche. Tony Krutenat, der ausgebildete Notfallsanitäter, der nun im Klinikmanagement arbeitet, weiß, dafür braucht es „tolerante und kulante Arbeitgeber. Ein großer Glücksfall, wenn wir dort auf Verständnis stoßen.“

Jeden Donnerstagabend treffen sich die Malteser aus Ballenstedt und der weiteren Umgebung zur Ausbildung neuer Helfer in der Poststraße. „Danach absolvieren alle einen Lehrgang als Einsatzsanitäter. Das findet in der Malteser-eigenen Rettungsdienstschule in Magdeburg statt: 100 Stunden, neben 80 in der Theorie sind es 20 als Einsatzpraktikum beim Rettungsdienst.“

Cora Bürger steckt dabei gerade mittendrin, macht ihren „Einsatzsani“. Ihre beste Freundin hat gemeint, sie könne sich für die Arbeit der Malteser interessieren. „Es ist ein Hobby, dem ich gerne nachgehe, und bei dem ich helfen und etwas bewegen kann“, sagt die Schülerin des heimischen Wolterstorff-Gymnasiums.

„Es ist ein Hobby, dem ich gerne nachgehe, und bei dem ich helfen und etwas bewegen kann.“

Cora Bürger, Schülerin und bald Einsatzsani bei den Maltesern

Robert Schönbeck kommt aus dem Gesundheitsbereich. Für den Physiotherapeuten im Harzklinikum waren die Malteser „der Dienst meiner ersten Wahl“. In der Klinik habe er ja zu den Rettern oft Kontakt. Da liegt es nah, im Sanitätsdienst den Rettungsdienst zu unterstützen.

Nico Kleye geht auf sein zehnjähriges Malteser-Jubiläum zu. Über Mundpropaganda kam der Quedlinburger zum Einsatzdienst. Er begann als Helfer, durchlief die komplette Ausbildung und fungiert heute als Krutenats Stellvertreter.

Als gelernter Techniker steht er für den Bereich des Beleuchtens, Transportierens und Stromerzeugens. „Als Zugführer bin ich nicht so nah am Patienten, sondern im Einsatzfall dafür zuständig, dass jeder an seinem Platz seine Aufgaben erfüllt. Oft geht es da um Minuten.“