1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Hochwasser im Harz: Unwetter im Harz: Rettungskräfte beginnen mit Aufräumen - Frau vermisst

Hochwasser im Harz Unwetter im Harz: Rettungskräfte beginnen mit Aufräumen - Frau vermisst

27.07.2017, 06:20
Sandsäcke liegen in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) auf dem Marktplatz.
Sandsäcke liegen in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) auf dem Marktplatz. dpa-Zentralbild

Wernigerode - Straßen müssen wieder befahrbar gemacht, Keller ausgepumpt und Dreck weggefahren werden: In der von Überflutungen gebeutelten Harzregion stehen am Donnerstag die Aufräumarbeiten an. „Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen“, sagte Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos).

Die Experten vom Landesamt für Hochwasserschutz und vom Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt gingen davon aus, dass die Pegelstände in den kommenden Tagen sinken würden.

„Die Lage entspannt sich zusehends“, sagte ein Sprecher der Einsatzstelle im Landkreis Harz am frühen Donnerstagmorgen. Die Pegelstände fielen langsam und viele Feuerwehrleute kehrten erschöpft in die Wachen zurück.

Hochwasser im Harz: Dank an die vielen zivilen Helfer

„Was an dieser Stelle auch mal erwähnt werden sollte, sind die vielen, vielen zivilen Helfer, die überall mit anpacken. Das ist toll!“, betonte der Sprecher.

Enorme Regenmengen hatten kleine Bäche in der Harzregion zu reißenden Fluten werden lassen, Straßen und Häuser standen unter Wasser. Einsatzkräfte sicherten in der Nacht zum Donnerstag den Flusslauf der Holtemme, damit Mahndorf bei Halberstadt nicht überflutet wird.

Nach Angaben der Feuerwehr im Kreis Harz stehen nach wie vor viele Keller unter Wasser. Sie sollen am Donnerstag leer gepumpt werden.

Talsperre bei Wernigerode: Feuerwehr bewertet Lage als unproblematisch

In der Nähe von Wernigerode lief seit Mittwochabend eine Talsperre über. Geringe Mengen schwappten über die Staumauer, wie ein Sprecher des Talsperrenbetriebs in Sachsen-Anhalt sagte. Er sprach von 1,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Das sei so viel wie acht gefüllte Badewannen.

Das Wasser fließe nun unterhalb der Staumauer in einen Bach. Weil es nicht mehr regne, sei der Wasserstand des Zillierbachs gesunken. „Die Feuerwehr bewertet die Lage als unproblematisch“, erklärte der Sprecher. Der Fluss fließt auch durch Wernigerode.

Nach Angaben des Landkreises Harz waren rund 80 Prozent der Feuerwehren und Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks Halberstadt und Quedlinburg seit Dienstag rund um die Uhr an den Schwerpunkten. Sandsäcke wurden befüllt. Vor allem an den Harzflüssen Ilse und Holtemme lief der Kampf gegen die Wassermassen.

Heftige Regenfälle im Harz: Straßen und Ortsdurchfahren im Kreis waren gesperrt

Als kritisch hatte der Landkreis die Situation in Wernigerode, Silstedt und Derenburg noch am Mittwochabend bezeichnet. Zahlreiche Straßen und Ortsdurchfahren im Kreis waren gesperrt. In Ilsenburg hatte sich die Lage schon am Mittwoch entspannt.

Laut Polizei sollte am Donnerstagmorgen die Suche nach einer seit Dienstag vermissten 69-Jährigen fortgesetzt werden. Von ihr fehlte zunächst jede Spur. Ein speziell ausgebildeter Hund und ein Hubschrauber wurden eingesetzt. Die Suche war bei Einbruch der Dunkelheit am Mittwochabend unterbrochen worden.

Die Frau wohnt direkt an der Holtemme. Es sei nicht auszuschließen, dass sie in den Fluss gefallen sei, sagte ein Polizeisprecher. (dpa)