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Altbauten Brachflächen Unsanierte Häuser Brachflächen in Ballenstedt: Stadtplaner listen zahlreiche Schwachpunkte auf

Von Rita Kunze 06.09.2018, 09:56
Blick auf das Stadtzentrum von Ballenstedt mit dem Schloss, der Allee und dem Großen Gasthof.
Blick auf das Stadtzentrum von Ballenstedt mit dem Schloss, der Allee und dem Großen Gasthof. Meusel

Ballenstedt - Rund drei bis vier Millionen Euro aus dem Fördertopf des Städtebaulichen Denkmalschutzes will Ballenstedt in den Jahren bis 2024 noch einmal in die Entwicklung der Altstadt investieren - beispielsweise für die Sanierung von Straßen und Häusern, dem Schließen von Baulücken oder der besseren Ausstattung der Allee mit Bänken und ähnlichem „Stadtmobiliar“.

Landesverwaltungsamt fordert ein Konzept

Aus eigener Kraft kann die Stadt diese Aufgabe nicht bewältigen. Damit sie auch weiterhin in dem Förderprogramm berücksichtigt wird, muss sie dem Landesverwaltungsamt ein Entwicklungs- und Handlungskonzept vorlegen, das deutlich macht, dass noch Fördergeld gebraucht wird.

Der Endfassung des Papiers hat der Hauptausschuss des Stadtrates jetzt zugestimmt. Es basiert auf dem 2013 in Auftrag gegebenen städtebaulichen Entwicklungskonzept, das damit konkretisiert wird.

Stadtplaner aus Thüringen listen zahlreiche Schwachpunkte auf

Das vorliegende Konzept soll künftig für Entscheidungen zur Stärkung Ballenstedts als Wohn- und Wirtschaftsstandort, zur Entwicklung von Freizeit, Tourismus und der sozialen Infrastruktur genutzt und anhand konkreter Pläne für einzelne Vorhaben weiter vertieft werden.

Denn „der Glanz der ehemaligen Residenzstadt ist im Kern nicht mehr erlebbar“, heißt es in den von der KGS Stadtplanungsbüro Helk GmbH erstellten Unterlagen. Das Thüringer Büro hat aufgeführt, was viele Ballenstedter immer wieder kritisieren: „Die Durchgangsstraße B185 führt die Besucher an unscheinbaren Fassaden schnell am Stadtzentrum vorbei. Ein Spaziergang in der Altstadt ist wenig attraktiv.

Unsanierte Häuser, Brachflächen und wenig Orientierungshilfe lassen den Besucher heute schnell weiterreisen, ohne die Schätze der Stadt auch nur zu erahnen.“

Neue Dauerausstellung „Höfische Wohnkultur“ im Schloss

Mittlerweile sind Veränderungen auf dem Gebiet des Tourismus spürbar: Am 22. September wird die neue Dauerausstellung „Höfische Wohnkultur“ eröffnet, die das Schloss für Besucher weit interessanter machen soll, als es bisher der Fall war.

Auch den Schlosspark muss die Stadt dringend an verschiedenen Stellen sanieren. Schlossensemble und Museumslandschaft sind die zweite große Baustelle in Sachen Stadtentwicklung. Dafür wird an einem eigenen Tourismuskonzept gearbeitet.

Karl-Heinz Meyer vermisst eine Verkehrsplanung

Karl-Heinz Meyer sagte während der Ausschusssitzung, er vermisse im vorliegenden Konzept eine Verkehrsplanung. Die sei für die Gestaltung der Altstadt aber dringend notwendig; der Linken-Fraktionschef verwies unter anderem auf die Umgehungsstraße, die von vielen Ballenstedtern gefordert wird, um die Innenstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten.

Bürgermeister Michael Knoppik (CDU) entgegnete, dass es keinen Sinn mache, in den Jahren 2018/19 ein Verkehrskonzept zu erstellen, wenn die Stadt es nicht auch in den kommenden zwei Jahren umsetzen könne. (mz)

Typisch Ballenstedt: die Allee.
Typisch Ballenstedt: die Allee.
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