1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Unglück in Hasselfelde : Ultraleichtflugzeug stürzt bei Hasselfelde ab - Pilot stirbt

Unglück in Hasselfelde  Ultraleichtflugzeug stürzt bei Hasselfelde ab - Pilot stirbt

13.08.2016, 17:49
Die Absturzstelle des Ultra-Leichtflugzeuges.
Die Absturzstelle des Ultra-Leichtflugzeuges. Chris Wohlfeld

Hasselfelde - Beim Absturz eines Ultraleichtflugzeugs am Samstagnachmittag bei Hasselfelde in der Nähe der Westernstadt Pullman City ist der Pilot ums Leben gekommen. Aus bislang ungeklärter Ursache ist das Flugzeug nach dem Start kurz vor der Bundesstraße 81 auf den Boden gestürzt, wo es kurze Zeit später in Flammen aufging. Außer dem Piloten befanden sich keine weiteren Personen an Bord, dennoch ist die Identität des Toten bislang unbekannt.

Verunglückter trug keine Dokumente bei sich

Es hätte ein schöner und geselliger Tag werden sollen: Am Wochenende fand in der Westernstadt Pullman City das „Wild West Fly In“ statt, ein Pilotentreffen für die Flieger von Ultraleichtflugzeugen. Der für die Piloten in direkter Nachbarschaft eingerichtete Sonderlandeplatz hatte Flieger aus ganz Deutschland angelockt, so auch jenen Mann, der um kurz nach 15 Uhr mit seinem Flugzeug in Richtung der Startbahn gerollt ist. Der Start habe nach Augenzeugenberichten noch problemlos geklappt, sagt Andreas Gebhardt vom Polizeirevier Harz. „Unmittelbar nach dem Start ist es dann abgestürzt, die Ursache ist noch völlig unbekannt.“ Da beim Toten keine Dokumente gefunden werden konnten, sei dessen Identität bislang unbekannt.  Für eine Klärung dieser Frage sowie des genauen Unglückshergangs seien nun die Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig eingeschaltet.#

Experten untersuchen Unglücksstelle

Während sich auch Stunden nach dem Absturz noch einige Besucher des Pilotentreffens in der Nähe des Unglücksortes aufhalten und die Absturzstelle im Blick haben, stehen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste um den abgestürzten Flieger.  Das Feuer ist gelöscht, der Tote geborgen und der Rettungshubschrauber wieder abgeflogen, da betreten auch Fachleute der BFU das Areal. Einer von ihnen ist Reinhard Gutenmorgen, ein von der Bundesstelle beauftragter  Experte, der die genauen Umstände des Unglückshergangs untersuchen und ans Tageslicht fördern soll. „Über den genauen Ablauf der Ereignisse können wir nur spekulieren, allerdings gibt es Augenzeugenberichte, die ein ungefähres Bild des Absturzes zeichnen.“

Danach habe der Pilot  ohne Zwischenfälle oder Probleme von der Startbahn in Richtung Pullman City abgehoben und dann eine lange Rechtskurve geflogen, ehe es schließlich zum Absturz gekommen sei. „Es scheint, als sei das Flugzeug wie ein Stein vom Himmel gefallen.“ Kurz darauf seien die ersten Helfer vom Hangar-Team des Flugplatzes herbeigeeilt, „doch leider kam für den Piloten jede Hilfe zu spät.“ Aller Voraussicht nach sei direkt nach dem Aufprall  der Treibstofftank explodiert. „Da dieser sich bei Ultraleichtflugzeugen im vorderen Teil befindet, dauert es bei einem solchen Absturz natürlich nicht lange, bis alles in Flammen aufgeht.“

BFU-Zentrale in Braunschweig hat Informationen

In der Zwischenzeit rollt ein Abschleppwagen über die grüne Wiese und bleibt schließlich am Rand des um das Wrack herum schwarz verbrannten Bodens stehen. „Ein völlig normales Vorgehen“, erläutert Gutenmorgen. Nachdem die herbeigerufenen Bergetechniker die verunglückte Maschine auf ihr Fahrzeug gehievt haben, „wird das Wrack von der Polizei erst mal in Verwahrung genommen“.

Kurz darauf werde auch die BFU mit in die Klärung des Falles einbezogen. „Wie beim Auto hat jedes Flugzeug ein eigenes Kennzeichen.“ Über die BFU-Zentrale in Braunschweig könne damit sowohl der Halter als auch der genaue Typ des Fliegers festgestellt werden. Zu klären sei dann, ob der verunglückte Pilot auch der Halter des Flugzeugs war, oder ob der Flieger möglicherweise an eine andere Person vermietet oder ausgeliehen war – „das herauszufinden, wird jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen“. (mz)