Tradition in Dankerode Tradition in Dankerode: Sattes Tuckern des Ursus

Dankerode - Weit über 110 Teilnehmer hatte in diesem Jahr das traditionelle Traktoren- und Oldtimertreffen in Dankerode. „So viele waren es noch nie“, freute sich Heinz Ludwig, der zu den Organisatoren des besonderen Meetings gehört.
Es fand bereits zum 14. Male statt.
Trotz der Sackgassenschilder an den beiden Ortszufahrten - in Dankerode wird neue Kanalisation verlegt - fanden nicht nur die Aussteller, sondern auch Hunderte Schaulustige und Freunde alter Technik den Weg zum Eventplatz.
Viele auf beiden Seiten sind „Wiederholungstäter“.
Wie Volker Wille aus Westerhausen, der seinen mit Blümchen geschmückten alten Herrn dabei hatte. Der blubberte laut vor sich hin, wie es sich für einen echten Bulldog gehört.
Tradition in Dankerode: C 45 in drei Jahren neu aufgebaut
„Dieses satte Tuckern muss einfach sein, darum lasse ich ihn schon so lange hier auf dem Platz an“, erklärte Wille, der seinen Traktor seit 2013 in Dankerode präsentiert.
Der Traktor ist ein Ursus C 45, ein lizenzloser Nachbau des Lanz-Bulldogs D 9506. Als sein Baujahr ist 1947 verzeichnet.
Von 2010 bis 2013 hat Wille ihn neu aufgebaut und zeigt das Ergebnis mit Stolz. So auch bei der Ausfahrt zum Dankeröder Traktoren- und Oldtimertreff.
Dem Ursus schien es ebenfalls viel Spaß gemacht zu haben, wie die lustig hüpfenden gelben Blumen in der an ihm befestigten Vase signalisierten.
Tradition in Dankerode: Eidechse mit Fußlenkung
Angeführt wurde die Fahrzeugkolonne übrigens von Heinz Ludwig mit einer so genannten Eidechse, Jahrgang 1956. Die Eidechse wird mit den Füßen gelenkt und dient immer noch als Transportmittel auf dem Dankeröder Campingplatz.
Mit einem ganz anderen Gefährt war Gerhardt Beckurts aus Thale nach Dankerode gekommen. Sein Oldtimer ist im Vergleich zum Ursus noch sehr jung, aber trotzdem schon Kult: ein Trabant 601, Baujahr 1989.
„Den habe ich vor zwei Jahren hier beim Oldtimertreff in Dankerode gekauft“, verriet er.
Die Familie ist jedes Jahr bei den Treffen dabei und fährt auch zu anderen Veranstaltungen gleicher Art im Umkreis von etwa 50 Kilometern, wie beispielsweise nach Zilly oder nach Badeborn.
„Das ist einfach unser Hobby“, gesteht Beckurts, der nicht nur den Trabant, die auch „Rennpappe“ genannte DDR-Automarke, mag, sondern auch von alten Motorrädern und Mopeds begeistert ist.
Tradition in Dankerode: Volkspolizisten hatten alles im Griff
Um den Besucherandrang gut zu betreuen, gab es wieder jede Menge fleißige Helfer vor und hinter den Kulissen.
Wie zum Beispiel Uwe Schönfeld aus Dankerode und Hans-Joachim Schröder aus Breitenstein.
Die beiden waren in die Uniform der Volkspolizei der einstigen DDR geschlüpft und kümmerten sich darum, dass jeder motorisierte Besucher einen Parkplatz bekam.
Schröder ist seit zehn Jahre dabei und hat immer ein nettes Wort für die Anreisenden parat. Angesichts mickriger 13 Grad Celsius in der Mittagsstunde und etlicher Regentropfen kramten sie in ihrem Gedächtnis nach weiteren Witterungskapriolen beim Traktorentreff.
„Wir hatten wohl nur zweimal so richtig schlechtes Wetter“, meinten sie und winkten weiter unentwegt als Ordnungshüter aus längst vergangener Zeit Autofahrer zu den Stellplätzen. (mz)
