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Feuerwehr-Dreikampf Torwand Fassweitwurf und Tanker-Ziehen: Team "Dicke Bäuche" siegt beim Feuerwehr-Dreikampf in Hedersleben

Von Andreas Bürkner 08.08.2017, 05:45
Beim Fassweitwurf schaffte Erik Gomm mit kräftiger Unterstützung zahlreicher Zuschauer immerhin sechs Meter.
Beim Fassweitwurf schaffte Erik Gomm mit kräftiger Unterstützung zahlreicher Zuschauer immerhin sechs Meter. Chris Wohlfeld

Hedersleben - „Wenn ich sagen würde, es geht spurlos an mir vorüber, würde ich lügen“, erklärte Klaus Hampe am Rande des 25. Feuerwehrfestes in Hedersleben. Obwohl er zuvor selbst entschied, sich nach dem 25. Mal von der Spitze der Organisatoren zurückzuziehen, ist zu spüren, wie schwer es dem 61-Jährigen fällt.

Bei strahlendem Sonnenschein und abwechslungsreichem Programm zog es wieder zahlreiche Besucher ans Gerätehaus, um bei Disco und böhmischer Blasmusik, Verlosung, Kinder-Gastspiel oder Chorgesang, aber auch spannenden Wettbewerben ein interessantes Wochenende zu genießen.

Disco und böhmische Blasmusik

„Mit der Resonanz bin ich sehr zufrieden“, bilanzierte Wehrleiter Eiko Rinn am Sonntagnachmittag, „und mit dem wunderschönen Wetter.“

Neben den Einheimischen lockte das Fest auch die Kollegen aus den benachbarten Wehren sowie Besucher aus der Region an. „Wir kommen doch gern“, erklärte Uwe Fabian, Bürgermeister der Selke-Aue und Hausneindorfer Feuerwehrchef in einer Person. „Mich freut immer, wie es angenommen wird“, fand Hampe.

Der scheidende Cheforganisator konnte sich für den traditionellen Feuerwehr-Dreikampf aus Torwandschießen, Fassweitwurf und Tankerziehen auf ein eingespieltes Kampfrichterteam verlassen. Während Henning Ahlers schon seit der Einführung des Wettbewerbs die Treffer zählt, die Weiten misst und die Zeiten stoppt, erfasst Gudrun Ahlers die Daten gewissenhaft im Protokoll.

„Viele der Akteure kenne ich durch den Unterricht noch persönlich“, verriet der Sportlehrer am Rande. Vielleicht konnten die Sieger des sportlichen Höhepunkts ihre körperlichen Vorteile auf der 50 Meter langen Strecke am Löschfahrzeug am besten beschleunigen. Zumindest sicherten sich die „Dicken Bäuche“ als Preis für den Gesamtsieg ein Fass Bier für die nächste Vereinsfeier.

Gesamtsieg geht an die „Dicken Bäuche“

„Unsere Feuerwehrkameraden haben sich aber tapfer geschlagen“, fand Rinn auch Lob für den zweiten Platz vor den Zweitaktfreunden des Ortes. Dass langsam Konkurrenz heranwächst, bewies der Nachwuchs, dem eben genau die Eigenschaft (noch) fehlte, welche die Gewinner in die Waagschale werfen konnten: die Körpermasse.

Als moralischer Gewinner durfte sich erneut das Damenteam fühlen, bei dem trotz aller Anstrengung der Spaß im Vordergrund stand. „Nur das olympische Prinzip - Dabeisein ist alles - steht bei uns im Mittelpunkt“, war von den Damen zu vernehmen.

„Einzig zur Diskothek am Samstagabend kamen ein paar Leute weniger als üblich“, bedauerte Oliver Sindermann, Chef des Feuerwehrfördervereins. Deren Mitglieder sorgten zusammen mit den Florianjüngern für das leibliche Wohl der Festbesucher. Allerdings kannte Sindermann auch den Grund für die kleinen Lücken im Festzelt: „Es wurden ausgerechnet an dem Abend gleich zwei runde Geburtstage im Dorf gefeiert.“

Bürgermeisterin Bodenstein dankt Klaus Hampe

Als sich Hederslebens Bürgermeisterin Kornelia Bodenstein vor dem Auftritt des Nachwuchses aus der Kita „Gänseblümchen“ das Mikrofon schnappte und sich mit warmen Worten und einem Präsent bei Klaus Hampe bedankte, hatte dieser Mühe, die Tränen zu unterdrücken. Ähnlich wird es ihm beim Dank der Kameraden ergangen sein.

Als sich viele Festbesucher zum Konzert der Schwarzmeerkosaken verabschiedeten, gönnte sich auch Klaus Hampe ein Feierabendbier. „Es gibt auch im nächsten Jahr dieses Fest“, versprach Eiko Rinn. Er weiß: „Klaus bleibt uns doch erhalten und wird bestimmt darauf achten, dass seine Aktion auch weiterlebt.“ (mz)

Gudrun (l.) und Henning Ahlers (r.) messen und erfassen die Zeit beim Tanker-Ziehen.
Gudrun (l.) und Henning Ahlers (r.) messen und erfassen die Zeit beim Tanker-Ziehen.
Wohlfeld