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Tarifverhandlungen starten Tarifverhandlungen starten: Verdi fordert mehr Geld für Müllwerker

15.10.2019, 11:56

Wernigerode - Der Termin steht: Am Mittwoch, 16. Oktober, um 10 Uhr beginnen für die 140 Mitarbeiter der Abfallwirtschaft Nordharz in Reddeber die Tarifverhandlungen. Das Unternehmen in Reddeber ist für die Sammlung und Entsorgung oder Wiederverwertung von Hausmüll, Papier, Sperrmüll, Grünschnitt und gelben Säcken im Landkreis Harz zuständig.

Die Verdi-Forderungen erstreckten sich von einer Erhöhung der Stundenlöhne um 2,50 Euro in den mittleren Vergütungsgruppen über die Einführung von Überstundenzuschlägen in Höhe von 25 Prozent ab der 40. Stunde bis hin zu einer „Mobilitätsprämie“ für Verdi-Mitglieder in Form von Tankgutscheinen über jährlich 100 Euro.

„Mit Almosen werden sie sich nicht abspeisen lassen“, so Dagmar Huhn, zuständige Gewerkschaftssekretärin

„Dieser bunte Forderungsstrauß resultiert aus der absolut unzureichenden Entlohnung der Beschäftigten. So verdienen Sortierkräfte nach 15-jähriger Betriebszugehörigkeit 11,32 Euro pro Stunde - gerade mal etwas mehr als einen Euro über dem gesetzlichen Mindestlohn“, so Dagmar Huhn, die zuständige Gewerkschaftssekretärin. „Die Beschäftigten erwarten ein Arbeitgeberangebot, das diesen Namen auch verdient. Mit Almosen werden sie sich nicht abspeisen lassen“, so Huhn.

Abschluss der Tarifrunde wird noch für Ende Oktober erwartet

Abfallwirtschaftsgeschäftsführer Dirk Hirschfeld wundert sich etwas über die Forderungen der Gewerkschaft. „So richtig erschließt sich mir nicht, warum die Lohnerhöhung nur für bestimmte Gehaltsgruppen gelten soll und die Tankgutscheine ausschließlich für Verdi-Mitglieder vorgesehen sind“, sagte er der MZ.

Es sei aus seiner Sicht auch die Frage, „ob es bei den Verhandlungen nur ums Geld gehen soll“, sagte Hirschfeld. Auch ein „geldwerter Ausgleich“ - etwa in Form von Urlaub oder einer verkürzten Arbeitszeit - sei denkbar. Zudem sollten seiner Meinung nach die großen Unterschiede in der Entlohnung neuer und gestandener Mitarbeiter der Abfallwirtschaft wieder kleiner werden.

Dass Verdi den Stundenlohn von 11,32 Euro anprangert, wundere ihn, sagte Hirschfeld. „Denn das ist das Ergebnis unserer Verhandlungen vor vier Jahren.“ Dennoch meint Hirschfeld: „Es wird Zeit, dass wir in eine neue Tarifrunde gehen.“ Für den 21. Oktober sei ein zweiter Verhandlungstermin geplant, sagte der Geschäftsführer. Er hoffe auf einen Abschluss noch in diesem Monat. (mz/iku)