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SV Merseburg gegen Imo Merseburg  SV Merseburg gegen Imo Merseburg : "Das war nicht oberligareif"

Von Heinz Böttger und Knut Stahmer 09.05.2016, 06:26
Christian Bölke (r.) hat gegen Ousmane Diakho das Nachsehen.
Christian Bölke (r.) hat gegen Ousmane Diakho das Nachsehen. Wölk

Merseburg - Als die Mannschaften des VfB Imo Merseburg und des SV Merseburg 99 den Rasenplatz am Ulmenweg betraten, mischte sich Tim Wuttke unter die Fans. „In Schönebeck vorige Woche hatte ich mir eine Zerrung zugezogen, so dass ein Einsatz heute ein zu großes Wagnis gewesen wäre“, erklärte der Innenverteidiger. Ihm blieb nur die Zuschauerrolle für das Stadtderby.

So ein Pech

Es war wie ein Vorbote für einen Tag voller personeller Probleme für den VfB Imo. Denn bereits nach fünf Minuten wurde auch Sebastian Schlorf vom aktiven Spieler zum Bankdrücker. In einer harmlosen Situation war Schlorf, der einst auch schon in zwei Spielzeiten Tore für die 99er erzielt hatte, umgeknickt. Trainer Tom Persich musste den Stürmer vom Feld nehmen - und die auf Schlorf ausgerichtete Kontertaktik des VfB Imo ändern. „Dabei hatte ich mich so auf das Derby gefreut. Bei solch einem Wetter und der tollen Kulisse. Und dann dieses Pech“, resümierte Schlorf.

Fehler wurden knallhart bestraft

Der Angreifer hofft, dass sich die von Physiotherapeut Leo Dalski vermutete Verletzung am äußeren Sprunggelenk des rechten Fußes als nicht so schwerwiegend darstellt, so dass er nach der zweiwöchigen Punktspielpause am 21. Mai in Oschersleben wieder eingreifen kann.

Ohne Wuttke hinten und Schlorf vorn bekam der VfB Imo vom Ortsnachbarn seine Grenzen aufgezeigt. Dementsprechend klar fiel auch die Analyse der Heimniederlage durch Coach Tom Persich aus. „Wir haben das Spiel eindeutig wegen der schwächeren Abwehr verloren. Auch unser Torhüter Christian Bölke war an zwei Treffern des SV 99 mitbeteiligt. Zudem machten uns die langen Diagonalbälle der Gäste arg zu schaffen. Um es deutlich zu sagen: Unsere Leistung von heute war nicht oberligareif. Die 99er haben unsere Fehler knallhart bestraft und letztlich verdient gewonnen. Nun müssen wir die Spielpause nutzen, um uns wieder zu finden.“

Dann hoffentlich auch wieder mit Armin Kilz, der in der 58. Minute von Karl Ahrend ersetzt werden musste. „Das hat mein ohnehin durch Verletzungsausfälle geschwächtes Team zusätzlich getroffen. Als Armin noch dabei war, stand es immerhin 2:2“, übte sich Coach Persich in Galgenhumor. Ihm war natürlich nicht entgangen, dass auch Kilz eine große Aktie am zweiten Treffer des Gegner hatte, als sich in dessen Rücken Ousmane Diakho anschlich, auf Keeper Christian Bölke losstürmte und diesen überwand.

Blick nach vorne

Trotz der Heimpleite brach Zuschauer Tim Wuttke nicht den Stab über seine Kollegen: „Heute hat der SV 99 verdient gewonnen, das müssen wir anerkennen. Aber ich bin überzeugt, dass uns diese Niederlage nicht umwirft. Es sind schließlich noch vier Spiele auszutragen.“

Für Platz eins aus eigener Kraft reichen Siege in Oschersleben und Sangerhausen sowie zu Hause gegen Haldensleben und im Finale gegen Ammendorf zwar nicht, aber eben für Rang zwei. Und der Vize darf, Stand heute, ja dem geäußerten Wunsch der Verbände folgen und mit dem Meister aufsteigen. (mz)