"Stunde der Musik" "Stunde der Musik" in Halberstadt: Konzertreihe feiert Gründung vor 50 Jahren

Halberstadt - Am Sonntag ist es genau 50 Jahre her: das erste Konzert im Rahmen der „Stunde der Musik“. Es fand am 6. Januar 1969 in der Halberstädter Dompropstei statt. „Da ist es selbstverständlich, dass der Kammermusikverein nach fünfzig Jahren am 6. Januar 2019 zu seinem ersten Jubiläumskonzert einlädt“, so Hartmut Wettges, Vorsitzender des Vereins.
Und das, wie er hinzufügt, nicht erst 18 Uhr, sondern bereits 17.30 Uhr - um das Ereignis im Ratssaal mit allen Mitgliedern und Konzerthörern mit einem Sektempfang zu feiern.
Sektempfang um 17.30 Uhr im Ratssaal
Es war alles andere als selbstverständlich, dass der Kammermusikverein, der die „Stunde der Musik“ veranstaltet, es schafft, die Konzertreihe bis zum 50. Jahrestag fortzuführen, so der Vorsitzende.
Zu DDR-Zeiten gab es zwar keine gemeinnützigen Vereine, wohl aber aktive Musikfreunde, die 1991 den Verein aus der Taufe hoben. In den Zeiten der Wende sei es nur durch die Unterstützung der Stadt Halberstadt, der Harzsparkasse, der Harzer Volksbank, der Nosa und auf Grund der vielen Spenden der eigenen Mitglieder gelungen, ihn am Leben zu erhalten.
Mittlerweile zählt der Verein 90 Mitglieder
„Inzwischen bestätigt sich, dass der Verein in seiner Grundsubstanz gesichert werden konnte, weil die Qualität der Konzerte stimmte und infolgedessen die Zahl der Mitglieder zunahm“, so Wettges weiter.
Mittlerweile zählt der Verein 90 Mitglieder. „Und es werden weitere hinzukommen, wenn es gelingt, über den Landkreis Harz hinaus auf den Verein aufmerksam zu machen“, erklärt der Vereinschef und verweist darauf, dass beispielsweise Konzerte mit den Solisten der Berliner Philharmoniker für großen Zulauf gesorgt hätten.
„Ist es nicht ein Paradoxon, wenn zum Konzert des Berliner philharmonischen Oboisten Albrecht Mayer 15 Plätze aus der Hauptstadt gebucht wurden“, fragt er.
Jubiläumskonzert am 24. Februar mit Noah Bendix-Balglex
Auch deshalb hat der Verein in seinem zweiten Jubiläumskonzert am 24. Februar den ersten Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, Noah Bendix-Balglex, verpflichtet, der einen Tag vorher aus Paris einfliegt und dessen Konzert im Ratssaal wegen einer CD-Produktion mitgeschnitten wird.
Er wird am Flügel von dem französischen Pianisten Yannick Rafalimanana begleitet. Es erklingen Werke von Schubert, Beethoven, Brahms, de Falla und Ravel. Inzwischen ist - unter anderem dank der Halberstädter Bürgerstiftung - auch der Steinway-Flügel nach intensiven Rekonstruktionsarbeiten so weit, das er diesem Zweck standhält.
Gewandhaus-Quartet spielt mit Pianist Peter Rösel
Beim ersten Jubiläumskonzert spielt das Streichquartett des Gewandhauses unter seinem Primarius Frank-Michael Erbe gemeinsam mit dem Pianisten Peter Rösel. Es ist ein Treffen internationaler Größen: Das Quartett blickt auf eine über 200-jährige Geschichte zurück, und Erbe bereiste in mehr als 200 Konzerten mit dem Gewandhausorchester unter Kurt Masur alle Kontinente.
Zum dritten Jubiläumskonzert am 17. März wird der inzwischen auf internationalem Parkett spielende ungarische Cellist István Várdai erwartet, der mehrere hochrangige Wettbewerbe gewann.
„Várdai ließ bereits 2016 im Ratssaal aufhorchen, so dass alles getan wurde, eines der Jubiläumskonzerte mit ihm zu besetzen“, erklärt Wettges. Inzwischen mit einem Stradivari-Cello eines deutschen Sponsors ausgezeichnet und Professor an der Wiener Musikakademie, spielt er mit der russischen Pianistin Zarina Shimanskaya seinen Kammermusikabend in Halberstadt, übrigens auch mit einer CD-Aufnahme gekoppelt.
Cellist István Várdai und Pianistin Zarina Shimanskaya treten auf
Und nicht nur das: In Kooperation mit dem Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters spielt Várdai an den zwei Sinfoniekonzert-Abenden zuvor das Cellokonzert von Robert Schumann. „Schumann, Stradivari, Várdai - auch das wird garantiert ein Musikfest“, schätzt der Vereinsvorsitzende ein, der auch schon einmal verrät, wer das vierte Jubiläumskonzert im April gestalten wird: der junge Michael Barenboim und seine Mutter Elena Bashkirova am Klavier.
››Karten für die Jubiläumskonzerte zwei bis vier gibt es in allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie unter [email protected]. Eventuelle Restkarten für das Konzert am 6.Januar gibt es nur an der Abendkasse.
(mz)