Stecklenberg Stecklenberg: Schützen bekomme eine Kleinkaliber-Anlage

Stecklenberg - Was lange währt, wird gut - behauptet ein Sprichwort. Auch die Stecklenberger Schützen haben sich lange in Geduld geübt, um ihre neue Schießanlage bauen zu können. Gegenwärtig laufen die Arbeiten auf Hochtouren.
„Als 1992 der Harzer Schützenverein Stecklenberg wiederbelebt wurde, gab es auch Pläne, einen Kleinkaliber-Schießstand (KK) zu errichten“, erklärt Georg Baars, einer der Mitglieder der ersten Stunde. „Noch konkreter wurde das Ziel vor rund 20 Jahren, doch es sollte lange Zeit ein Traum blieben.“ Einer der Hinderungsgründe war lange die Frage der Finanzierung.
Doch im Frühjahr dieses Jahres sollte der Traum dank einer Förderung durch das Amt für Landwirtschaft, Forsten und Flurneuordnung (ALFF) und der Zustimmung des Landessportbundes (LSB) Realität werden. „Nachdem die bürokratischen Hürden genommen waren, konnten wir Ende September mit dem Rohbau beginnen“, freut sich Vereinschefin Sabine Meinert.
„Durch die unterirdischen, 50 Meter langen Betonrohrbahnen mit einem Meter Durchmesser gibt es draußen keinen Lärm“, verspricht sie. Zudem sei die Anlage, von der es schon mehrere ähnliche in der Region gibt, dadurch auch sicherer.
Für Georg Baars knüpfen die derzeit 54 Vereinsmitglieder, darunter ein Fünftel Jugendliche, mit dem Vorhaben an die alten Schützentraditionen im Ort an. „Nach der Einführung des kostengünstigeren Kleinkaliberschießens nach dem Ersten Weltkrieg lehnte unser hiesiger Schützenverein von 1902 dieses für sich ab, weil er sich lediglich um das jährliche Schützenfest kümmern wollte“, hat Baars in der Chronik entdeckt.
In den 1930er Jahren gab es drei Schießclubs
„Dadurch entstanden Anfang der 1930er Jahre in Stecklenberg an den konkurrierenden Hotels „Zum Waldfrieden“, „Zum Wurmtal“ und „Zum Grünen Wald“ gleich drei verschiedene KK-Schießclubs. Sie trugen die Namen „Freischütz“, „Harzschütz“ und „Tell“ und legten sich dort jeweils ihre eigenen Schießstände zu.
Während nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs manche Schießbahn von der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) in der DDR für die vormilitärische Ausbildung genutzt wurde, verfielen die Stecklenberger Anlagen zusehends oder wurden überbaut.
Mangels passender Anlage konzentrierten sich die Stecklenberger Schützen deshalb nach ihrer Wiedergründung im Jahr 1992 zunächst aufs Luftgewehrschießen. „Mit dem Bau der Anlage wird sich unser Schwerpunkt aber sicher aufs KK-Schießen verlagern“, sagt Sabine Meinert und erhofft sich neue sportliche Herausforderungen für die Mitglieder.
Da auch die befreundete Schützengesellschaft Neinstedt über keine KK-Anlage verfügt, macht sie einfach mit den Stecklenbergern gemeinsame Sache. Sie beteiligt sich finanziell am mittleren fünfstelligen Betrag, den die Anlage kosten wird. Auch die Stecklenberger bringen neben den Eigenleistungen am Bau ihr Erspartes ein, das sich über die vielen Jahre des Wartens bei den Schützen angesammelt hat. Am Rohbau, der so gut wie fertig ist, waren zudem vorwiegend Firmen aus der Region beteiligt, die von Vereinsmitgliedern unterstützt wurden.
Für Georg Baars und Sabine Meinert bleibt nun die Hoffnung, dass der weitere Ausbau der Anlage - er wird allein durch die Mitglieder beider Vereine gestemmt - zügig voranschreitet, denn „spätestens im Frühjahr 2017 wollen wir erstmals wieder in Stecklenberg mit Kleinkaliber schießen“, stecken sie den Zeitplan ab.
(mz)
