Anwohner gefragt Stadt Falkenstein/Harz: Geplante Abfalldeponie bei Reinstedt erhitzt die Gemüter

Reinstedt/Ermsleben - Kein anderes Thema erhitzt die Gemüter in der Stadt Falkenstein/Harz derzeit so sehr wie die geplante Abfalldeponie bei Reinstedt. In der jüngsten Sitzung des Stadtrats tauschten sich Bürgermeister Klaus Wycisk (CDU), die Stadträte und einige Bürger rund eine Dreiviertelstunde lang über das Thema aus, wobei sich kein Fürsprecher für die umstrittene Lagerstätte fand.
RST Thale und RKW Reinstedter Kieswerk GmbH hatten ihre Pläne für die Deponie zuvor im Dorfgemeinschaftshaus in Reinstedt vorgestellt.
Bürgermeister Klaus Wycisk befürchtet Belastungen für die Anwohner
„Wir als Stadt sehen diese Deponie sehr kritisch“, stellte Wycisk klar. „Die Belastung der Reinstedter würde dadurch ein extremes Maß annehmen.“ Insbesondere die von einigen erwartete zusätzliche Belastung des Straßenverkehrs stelle eine noch ungeklärte Frage dar.
Die Stadträte Kristin Eichmann-Rank (CDU) und Hans-Jürgen Ritter (SPD) erinnerten daran, dass sich der Stadtrat schon vor zwei Jahren mit der geplanten Deponie befasst - und dieser eine Absage erteilt hatte. „Es sieht so aus, als hätte die Entscheidung von damals überhaupt keine Wirkung gehabt“, stellte Ritter fest.
Der Bergfried der Burg Falkenstein ist 31 Meter hoch, die geplante Deponie wird 27 Meter hoch
Anwohnerin Angela Klug machte ihrem Ärger in der Einwohnerfragestunde Luft: „Ich wäre bei der Versammlung gern dabei gewesen und hätte gewusst, was passiert.“ Doch die beiden Firmen, die aus dem Kieswerk eine Deponie machen wollen, hätten die Gesprächsrunde am vergangenen Mittwoch im Vorfeld nicht angekündigt.
Auch der Ortschaftsrat habe lediglich über den Schaukasten am Ortsbüro über den Termin informiert. „Der Bergfried der Burg Falkenstein ist 31 Meter hoch“, stellte Klug einen Vergleich an. „Da kann man sich ja vorstellen, was es für ein Aushängeschild für Reinstedt und den ganzen Harz ist, wenn Besucher von einer 27 Meter hohen Deponie begrüßt werden.“
Andere Einwohner äußerten die Sorge vor mehr Staub bei trockenem Wetter. Der Stadtratsvorsitzende Wolfgang Tiebe (CDU) erklärte, dass die Bodenschutzbehörde des Landkreises Harz bis Ende August Stellungnahmen zu dem Vorhaben entgegennimmt. Die Unterlagen zu der geplanten Deponie liegen vom 22. Juli bis 21. August im Rathaus in Ermsleben aus. (mz)