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Skispringen Skispringen: Fünfjähriger schießt talwärts

Von Detlef Anders 30.09.2013, 20:47
Die Harzgeröderin Lena Bienek wurde Zweite im Springen der Altersklasse S11.
Die Harzgeröderin Lena Bienek wurde Zweite im Springen der Altersklasse S11. Detlef Anders Lizenz

Harzgerode/MZ - Vorsichtig stellt Knut Becker den fünfjährigen Franz Büttner auf die langen Skier. Dutzende Sportler und Zuschauer aus Harzgerode sehen zu, wie der Steppke dann von der Fünf-Meter-Schanze aus zu Tal rutscht. Drei und 2,5 Meter weit, mit Sturz, sind nicht viel, aber dennoch: „Super, Klasse“, loben die Großen und klatschen. Und Franz hat auch dann nicht genug, als er einige ältere Anfänger von der kleinen Fünf-Meter-Schanze hat springen sehen. Der Harzgeröder Steppke will jetzt auf die große Schanze. Und Knut Becker lässt den hochmotivierten Jungen auch vom Schanzentisch der 16-Meter-Schanze zu Tal rutschen. Ob das mal ein guter Springer wird? Bei dem Mut - keine Frage.

Beim Harzpokal in Braunlage sind die 14 WSV-Springer am 5. Oktober im nächsten Einsatz. Zwei Wochen später fährt Paul Kinder mit Springern aus Wippra, Wernigerode und Rothenburg zum Deutschen Schülercup nach Winterberg. Paul wird im Winter an weiteren DSC-Wettkämpfen teilnehmen. Die anderen Harzgeröder sind am 19. Oktober beim Nachtspringen in Tabarz. Ende Oktober geht es zur brandenburgischen Meisterschaft nach Bad Freienwalde. (dan)

26 Kinder hatte der Wintersportverein Harzgerode zum diesjährigen Herbstspringen begrüßen können. Neben Sportlern aus Wernigerode, Wippra, Rothenburg und dem brandenburgischen Bad Freienwalde waren auch sieben Harzgeröder dabei. Der vierjährige Maximilien Teichmann ist mit seiner zwei Jahre älteren Schwester Jasmin das erste Mal als Abfahrer an der kleinen Schanze. Ihr Vater ist mal in Wippra Skispringer gewesen und so will die Familie mal testen, ob sie das Talent vererbt hat. Auf der kleinen Schanze gewinnen Janek-Elias Einecke aus Wippra (S6), Nando Riemann aus Braunlage (S7) und Jannik Richardt aus Wippra (Sonderklasse). Auf der 15-Meter-Schanze heißen die Sieger am Ende Florian Lipke (Bad Freienwalde, S9), Pascal Steiner (Rothenburg, S11) sowie Chiara Nicolai (S12) und Felix Wawra (Offene Klasse) aus Harzgerode. Vor allem Pascal Steiner, der mit 15 und 15,5 Meter Bestweite aufwartete, beeindruckte mit Weite und Haltung, aber auch Lena Bienek aus Harzgerode wies mit 14 und 13,5 Metern gute Leistungen nach. „Vielleicht platzt ja bei dem einen oder anderen mal der Knoten und er kommt ganz groß raus“, hoffte Harzgerodes Bürgermeister Jürgen Bentzius. „Wichtig ist, dass sie gefördert werden und dass es solche Sportanlagen gibt.“ Aber auch dass die Kinder Spaß haben und Ehrgeiz entwickeln, meint Bentzius. Einer, bei dem der Knoten geplatzt ist, das ist Paul Winter, der in Harzgerode das Skispringen erlernte und nun als Deutscher Schülermeister sich gegen die schier übermächtigen Springer aus Bayern und Baden-Württemberg durchsetzt. „Der könnte mal seinen Weg machen“, denkt WSV-Trainer Thomas Trautmann über den Riestedter, der heute für den SC Willingen startet.

WSV Abteilungsleiter und Cheftrainer Knut Becker verweist auch auf Erfolge der anderen Harzgeröder Springer, für die die Heimschanzen zu klein geworden sind. Bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften mit 90 Startern kam Falko Schmelzer auf Platz drei und Becker selbst auf Rang fünf. Im Rahmenprogramm der Jugend kamen Paul Kinder, Tom Göthlich und Jonas Möbes unter die besten zehn Springer. Beim Teamspringen kam Harzgerode I (Becker, Schmelzer, Möbes) auf Rang vier und Harzgerode II (Kinder, Göthlich, Jens Greiner-Hiero aus Lauscha) auf Platz sechs der 25 Teams.

Franz Büttner machten auch zwei Stürze an der Fünf-Meter-Schanze nichts aus. Anschließend startete er als Abfahrer an der großen Schanze.
Franz Büttner machten auch zwei Stürze an der Fünf-Meter-Schanze nichts aus. Anschließend startete er als Abfahrer an der großen Schanze.
Detlef Anders Lizenz