Sicherheit für Grundschule in Friedrichsbrunn Sicherheit für Grundschule in Friedrichsbrunn: Der große Deal mit Minister Tullner
Friedrichsbrunn - Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hat der Grundschule Friedrichsbrunn am Montag bei einem Besuch vor Ort Bestandssicherheit zugesagt. Damit kann unter anderem im neuen Schuljahr eine erste Klasse mit acht Schülern gebildet werden.
Möglich wird das mit Hilfe einer Ausnahmegenehmigung, denn eigentlich sind mindestens 15 Schüler vorgeschrieben.
Insgesamt werden dann 49 Kinder aus Allrode, Friedrichsbrunn und Güntersberge von der ersten bis zur vierten Klasse in Friedrichsbrunn unterrichtet, derzeit sind es 52. Die Mindestgesamtzahl liegt laut Schulverordnung bei 60 Schülern.
Zu lange Fahrzeiten für die Kinder
Die Einrichtung soll für die Region erhalten bleiben, betonte der Thalenser Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU). Er begründete das unter anderem mit den ansonsten langen Fahrzeiten mit dem Schulbus, die durch die kurvenreichen Strecken entstehen.
Die Grundschüler, die jetzt in Friedrichsbrunn unterrichtet werden, mit dem Schulbus nach Thale zu bringen, ist für Balcerowski keine Option. „Grundschüler in den Bus zu zwingen, ist eine Zumutung“, machte Balcerowski deutlich.
Ältere Schüler hätten es schon schwer, denn es fehle an Sitzplätzen. „Es ist ja nicht so, dass die großen Schüler stehen und die kleinen sitzen. Die Kinder, die zuerst einsteigen, setzen sich hin.“
Schule sanieren und einen Schulverbund schließen
Er könnte sich „auf einen Deal einlassen“, sagte Tullner, wenn die Schule saniert und im Schulverbund geführt wird. Sie könnte damit eine der ersten im Land sein, die in einem Schulverbund organisiert ist.
Die entsprechenden Änderungen müssen noch im Landesschulgesetz beschlossen werden.
In einem Schulverbund wäre die Grundschule Friedrichsbrunn unter dem Dach der Thalenser Grundschule „Auf den Höhen“ organisiert und würde von dort aus geleitet werden.
Lehrer würden zwischen beiden Standorten pendeln. „Ich lasse lieber Lehrer fahren, die sowieso mit dem Auto unterwegs sind, als Schüler“, sagt Balcerowski.
Jahrgangsübergreifender Unterricht ist in Friedrichsbrunn geplant
Im kommenden Schuljahr sollen in Friedrichsbrunn auch die erste und zweite sowie dritte und vierte Klasse jahrgangsübergreifend unterrichtet werden.
Für Tullner kein Problem: „Wenn wir die Schulstrukturen im ländlichen Raum aufrechterhalten wollen, müssen wir Kompromisse machen.“
„Wir haben jetzt eine klare Zusage und können darauf aufbauen“, so Balcerowski. „Wenn wir eine Verlässlichkeit für den Standort haben, sanieren wir auch“, sagte er während des Rundgangs durch das Schulgebäude.
Andernfalls wäre es „Frevel am Steuerzahler“, zu investieren, wenn im nächsten Jahr die Schule geschlossen würde.
Sanierung der Grundschule Friedrichsbrunn könnte schon 2018 beginnen
Mit der Sanierung könnte möglicherweise 2018 begonnen werden. „Das Geld dafür muss da sein, das ist eine Frage der Prioritätensetzung“, so Balcerowski gegenüber der MZ.
Der Stadtrat muss darüber entscheiden, ob Geld für die Schulsanierung im Haushalt eingestellt wird oder nicht. Dringend notwendig ist eine Wärmedämmung, „nach und nach“ sollen laut Balcerowski die Klassenräume saniert werden.
Plungssicherheit für Eltern ist wichtig
Der CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Thomas betonte, Planungssicherheit gebe es jetzt auch für die Eltern.
„Es wäre fatal, etwas in Frage zu stellen, wenn es in absehbarer Zeit wieder mehr Kinder sein werden“, sagte er mit Blick auf die Ausnahmegenehmigung. Jetzt gebe es das Signal „Friedrichsbrunn soll am Netz bleiben“. Ein deutliches Zeichen für Familien, dass es Sinn mache, in Friedrichsbrunn zu bleiben oder hierher zu kommen, sagte Thomas. (mz)