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SG Thale/Westerhausen  SG Thale/Westerhausen in der Handball-Bezirksliga: Vier Punkte in 20 Stunden

Von Detlef Anders 21.02.2017, 12:56
So lachten die Derby-Sieger aus Thale und Westerhausen um Spielertrainer Tim Böttcher (links außen) für ein Facebook-Jubel-Foto in die Handy-Kamera.
So lachten die Derby-Sieger aus Thale und Westerhausen um Spielertrainer Tim Böttcher (links außen) für ein Facebook-Jubel-Foto in die Handy-Kamera. Detlef Anders

Thale - Zwei Spiele binnen 20 Stunden und zwei Siege vor heimischem Publikum. Dazwischen eine lange Nachfeier zum 30. Geburtstag von Uwe Lippmann. Tim Böttcher, Trainer der Bezirksliga-Handballer der Spielgemeinschaft Thale/Westerhausen, hatte gut lachen.

„Endlich haben wir uns mal belohnt“, freute er sich nach dem 29:25-Derbysieg gegen Blankenburg, dem ein 31:18-Erfolg gegen Schönebeck II vorangegangen war.

Mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden

Als Knackpunkt bezeichnete Böttcher das Spiel gegen Schlusslicht Schönebeck. In der ersten Hälfte hielten die Gäste bis zum 11:8 für die SG gut mit, ehe die Gastgeber bis zur Pause auf 14:8 davon zogen. „In der ersten Halbzeit war ich mit meiner Mannschaft absolut nicht zufrieden“, so Böttcher.

Erneut seien 100-prozentige Chancen vergeben worden. „Frei vor dem Tor beim ersten Mal gescheitert, und und im Nachwurf auch wieder gehalten - einfach den Torwart berühmt geworfen“, ärgerte sich Böttcher darüber. In der zweiten Hälfte habe sich sein Team aber „berappelt“ und 31:18 gewonnen. Bei der Geburtstagsfeier bis in den Morgen habe sein Team dann „eine Leiche begraben“.

Gäste gingen in Führung

In der ersten Halbzeit des Sonntagsspiels gegen Blankenburg lagen die Gastgeber schon mit 4:1 in Führung. Doch die Gäste aus dem Nachbarort verkürzten nicht nur und glichen aus, sie gingen sogar 10:8 in Führung. Zur Pause lagen die Gastgeber zwar mit 15:14 vorn, doch die Führung wechselte nach der Pause. Das 17:18 sollte der letzte Rückstand für die SG sein.

Vier Tore brachten ein 21:18. Doch auch wenn die Gäste noch zwei Tore aufholten, jetzt war die SG am Drücker. Unterstützt von Trommeln und Kuhglockengerassel der Freunde aus Böttchers altem Verein Eintracht Gommern, zog die SG auf 27:21 davon. Das Spiel schien entschieden, blieb aber umkämpft.

Sogar in zweifacher Unterzahl

Als beim 27:24 Thale/Weserhausen eine Minute lang sogar in zweifacher Unterzahl auf der Platte stand, konnte Torwart Philipp Schickardt erst einen Strafwurf halten und kurz danach auch noch den nächsten Wurf der Blankenburger (57.). „Calli hat auch gut gehalten. Die beiden haben sich gut ergänzt“, lobte Böttcher auch seinen zweiten Torhüter Pascal Tiebe.

Spielertrainer Böttcher, der beste SG-Schütze, machte mit dem 28:24 (58.) sein zehntes Tor und prellte sich beim Aufkommen den linken Ellenbogen heftig. „Das ist hier Handball und kein Rugby“, protestierte ein Fan laut, doch Böttcher relativierte: „Das war keine böse Absicht.“

Dann hielt Schickardt, Marcel Kipf verwarf im Gegenzug. Blankenburg verkürzte nochmals, aber Tim Spröggels Tor zum 29:25 bedeutete den Endstand. Der Jubel über den ersten Derbysieg im vierten Anlauf war groß. „Hier regiert die SG-T“, trommelten die Fans und die Spieler versammelten sich glücklich zum Sieger-Tanz.

„Thale ist verdienter Derby-Sieger - keine Frage“, urteilte Blankenburgs Trainer Michael John, der einst selbst jahrelang für die SG spielte. In der ersten Halbzeit habe sein Team stark gespielt, „doch am Ende fehlten bei uns ein bisschen die Kraft und Puste im Abschluss.“

Trotzdem nicht mit der Schirileistung zufrieden

Böttcher zeigte sich mit einigen Schiri-Entscheidungen nicht zufrieden, doch nach dem Sieg sagte er „egal, wir haben die zwei Punkte“. Dass seine Freunde aus Gommern an beiden Tagen sein Team unterstützten, sei „richtig geil“ gewesen. „Ich bin einfach nur glücklich, dass wir die zwei Punkte geholt haben.“

Er lobte die gesamte Mannschaft. Thales Vereins- und Handball-Chef Eckhardt Märzke fand, dass beide Mannschaften hätten gewinnen und weit mehr Tore erzielen können. „Gestern haben wir die Standards trainiert, aber Tore nicht gemacht, heute war alles drin“, sah Märzke Fortschritte.

SG: Schickhardt, Heinecke (3 Tore geg. Schönebeck/0 geg. Blankenburg), Rosenberger (4/2), Häuser (nur geg. Schönebeck), Perll (nur geg. Blankenb.), Trübe (2/7), Musielinsky (nur geg. Blankenb.), Spröggel (5/3), Kipf, Lippmann (1/4), Oppermann, Tiebe, Hofmann (3/1), Böttcher (10/10), Benkert (3/2). (mz)