Reitsport in Badeborn Reitsport in Badeborn: Nur der Einmarsch fehlt

Badeborn/MZ - Die Sonne lacht über dem Badeborner Reitplatz. Viele Zuschauer sitzen am Sonntagnachmittag am Rand und sehen dem Treiben auf dem Springlatz und dem Dressurplatz zu, auf dem es diesmal keine Staubwolken gibt. Am Vormittag hatte Petrus Regen geschickt. Die aufgespannten Regenschirme der Reitsportanhänger dienen am Nachmittag nur dem Sonnenschutz. Sie sahen durchaus hochklassigen Sport im Springreiten, in der Dressur und im Fahren der Gespanne. „Früher hatten wir auch schon große Turniere hier. Ich vermisse den Einmarsch aller Beteiligten am Sonntag“, sagt eine ältere Dame, die gleich nebenan wohnt und gern das sommerliche Highlight des Dorflebens genießt.
34 Prüfungen standen in Badeborn im Springreiten, Fahren und in der Dressur auf dem Turnierplan. Angemeldet hatten sich 245 Reiter zu fast 700 Starts. Am Ende waren es allerdings weniger Starter und Starts. Doreen Müller vom Badeborner Vereinsvorstand vermutete, dass das Wetter manchen Reitern einen Strich durch die Planung gemacht hat.
Erfolgreichste Springreiterin beim Badeborner Turnier war Alexandra Caroline Zaar aus Halberstadt, die drei Springen gewann. Antje Bohndorf aus Westeregeln gewann ebenfalls dreimal - im Fahren. Je zweimal erfolgreich waren der Badeborner Fahrer Uwe Engel und die Springreiterin Anne Keller, die auch weitere vordere Plätze erkämpfen konnte.
Seit 1974 gibt es den damals auf Anregung eines engagierten LPG-Vorsitzenden gebauten Reitplatz schon. Das 40-jährige Bestehen des Reitsports war nun für den kleinen Badeborner Verein Anlass, im Rahmen seines diesjährigen Turniers auch die Kreismeisterschaften und die Kreis-Kinder- und Jugend-Olympiade auszurichten.
Als Vizekreismeisterin in der Dressur wurde mit Franziska Goldbeck am Ende auch eine Badebornerin ausgezeichnet. „Bei der ersten Dressur lief es sehr gut, bei der zweiten nicht so“, resümierte sie dennoch glücklich über den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Die 24-jährige Jura-Studentin kann aus Zeitgründen nicht so oft trainieren, um vielleicht noch besser zu werden. In den beiden letzten Jahren war sie deshalb gar nicht am Start. Mit sechs war sie bei ihrem ersten Führzügelwettbewerb in Badeborn und später gehörte auch sie zur Voltigiergruppe von „Tante Erika“, erinnerte sie sich.
Das Voltigieren ist eine Tradition, die auch heute noch im Verein gepflegt wird. Unter Leitung von Simone Henne und Josefine Wunsch zeigten die jüngsten Badeborner ihr Können auf einer Kaltblut-Stute. Erika Michaelis (74) sah von der Seite aus stolz zu. „Wir hatten schon zu DDR-Zeiten große Turniere gemacht und machen jetzt wieder große Turniere“, schätzte sie ein. „Ich möchte mich bei allen Sponsoren, allen Vereinen, die uns unterstützten, und den eigenen Mitgliedern für ihre Hilfe bedanken.“
Doreen Müller, die ihre eigenen sportlichen Ambitionen bei der Dressur zurück stellte, um bei der Organisation zu helfen, zeigte sich am Ende überwältigt, auch wenn es nur durch Uwe Engel Badeborner Siege im Fahren gab. Doch auch Christian Bodewei sei mehrfach beim Springen platziert gewesen, freute sie sich neben dem Erfolg von Franziska Goldbeck über Platzierungen. „Es war ein tolles Publikum und es gab tolle sportliche Höhepunkte am ganzen Wochenende. Und das Wetter hat gehalten.“ Auch sie lobte die 40 Helfer aus allen Badeborner Vereinen. Erstmals in Badeborn war Theodor Tietge, ein Richter aus Niedersachsen. „Das ist ein tolles Reitstadion hier. Es ist grün hier, man hat eine feste Meldestelle und Bewirtschaftung, und es war ein Wochenende mit schönem Wetter und netten Leuten“, lobte er.
Alle Ergebnisse gibt es unter: www.fnverlag.de

