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Plan für Bauschutt-Deponie Plan für Bauschutt-Deponie Reinstedt Stadt Falkenstein: Investor REG bringt Thale als Alternative ins Gespräch

11.09.2019, 11:56
Im Tagebau bei Reinstedt wird Kies abgebaut. Die Abbaubereiche sollen laut bisheriger Planung wieder geschlossen werden, die Fläche wieder landwirtschaftlich nutzbar sein. Nun gibt es für Teilflächen den Plan, hier eine Deponie zu bauen.
Im Tagebau bei Reinstedt wird Kies abgebaut. Die Abbaubereiche sollen laut bisheriger Planung wieder geschlossen werden, die Fläche wieder landwirtschaftlich nutzbar sein. Nun gibt es für Teilflächen den Plan, hier eine Deponie zu bauen. Petra Korn

Reinstedt - Er ist das Thema in Reinstedt und Umgebung: der Antrag auf Planfeststellung zum Bau und Betrieb einer Deponie für Bauschutt und gering belastete Materialien in Teilen des Reinstedter Kieswerks.

Es sei „keineswegs so, dass sich aus der aktuellen Fassung des Abfallwirtschaftsplans Sachsen-Anhalt ableiten lässt, dass kein Bedarf an weiteren Deponien besteht“, erklären Carl Wolfgang Finck, Geschäftsführer der Reinstedter Entsorgungsgesellschaft (REG), und Rainer Gösel, Leiter Geschäftsentwicklung und Flächenrevitalisierung bei der RST Thale, in einem offenen Brief an den Reinstedter Ortsbürgermeister, Ronald Lembke.

Deponie-Investor reagiert auf Kritik von Ortsbürgermeister Ronald Lembke

Mit dem Schreiben, das in voller Länge auf der Homepage der REG veröffentlicht werde, reagiert das Unternehmen auf Lembkes Stellungnahme „Nicht die ganze Wahrheit“ (MZ vom 28. August) zu den Deponie-Plänen.

Der Ortsbürgermeister hatte zum Beispiel erklärt, dass es nach Aussage der Landesregierung in Sachsen-Anhalt keinen Bedarf für eine Deponie gebe und auf eine entsprechende Veröffentlichung verwiesen.

Wie Finck und Gösel unter anderem schreiben, sei in den Abfallwirtschaftsplan eine Deponie Profen einbezogen gewesen, die bis heute nicht in Betrieb gegangen sei und bei der gegenwärtig nicht absehbar sei, „ob sie überhaupt in Betrieb geht“.

In Reinstedt sollen laut Plan in 22 Jahren insgesamt drei Millionen Tonnen Abfälle gelagert werden

In der geplanten, maximal 27 Meter hohen Deponie in Reinstedt sollen über einen Zeitraum von 22 Jahren etwa drei Millionen Tonnen Abfälle eingelagert werden. Ronald Lembke hatte darauf verwiesen, dass laut REG-Antrag für die Deponie „von zusätzlich 25 bis 40 Lkw pro Tag“ die Rede sei. „Diese Aussage ist eindeutig falsch“, schreiben Finck und Gösel. Die zur Ablagerung in der Deponie beantragte Jahresmenge bestehe aus jenen Abfällen, die 2014 und 2018 noch im Tagebau Reinstedt verwertet werden konnten.

Wegen strengerer Vorschriften dürfen sie künftig aber nicht mehr zum Verfüllen benutzt werden - während andere Stoffe noch verwertet werden könnten. „Das bedeutet, dass sich das derzeitige Transportaufkommen nicht erhöht, sondern zukünftig auf den Kiestagebau und die Deponie verteilt.“

Lembke hatte zudem darauf verwiesen, dass als naher Standort für die Deponie Thale in Frage käme. Für die Entsorgung von Abfällen aus den Behandlungsanlagen der RST GmbH wäre ein Standort in Thale günstiger, heißt es im Schreiben der REG.

Deshalb sei er in der Variantenbetrachtung auch berücksichtigt worden, wobei sich ergeben habe, dass Thale der zweitgünstigste Standort sei. „Als Vorzugsvariante hat sich allerdings mit großem Abstand der Standort Reinstedt herausgestellt“, so die REG, die auf die Möglichkeit verweist, sich auf ihrer Homepage zu informieren. (mz)